Glossar

Begriffe aus der Baubranche und was sie bedeuten

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 Ziele (Sustainable Development Goals – SDGs) für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung gesetzt. (Quelle: BMZ)

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude ist ein Förderprogramm des Bundes für den Neubau bzw. die Sanierung und Modernisierung von/zu energieeffizienten Gebäuden.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen verantwortet den „Klimafreundlichen Neubau (KFN)“, eine Förderung zinsverbilligter Kredite durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verantwortet:

  • Komplettsanierung, Zinsverbilligte Kredite durch die KfW
  • Einzelmaßnahmen, Investitionszuschüsse durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Das BNB ist ein Instrument zur Planung und Bewertung nachhaltiger und in der Regel öffentlicher Bauvorhaben. Es ergänzt den Leitfaden Nachhaltiges Bauen des Bundesbauministeriums als ganzheitliche Bewertungsmethodik für Gebäude und ihr Umfeld. (Quelle: BMWSB)

BREEAM ist ein aus Großbritannien stammendes Bewertungssystem. Es wurde durch Building Research Establishment (BRE) 1990 publiziert.

BRE Global ist Entwickler und Inhaber von BREEAM sowie eine unabhängige Prüf- und Vergabestelle von Zertifikaten u.a. für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen für den internationalen Markt.

Im Gegensatz zum Greenfield („grüne Wiese“) ist ein Brownfield (Brachfläche) eine Fläche, die bereits genutzt wurde und Rückstände wie zum Beispiel Gebäude sowie bestehende Infrastruktur und ein belebtes Umfeld aufweist.

C2C ist ein fortgeschrittenes Prinzip der Kreislaufwirtschaft und wurde von Michael Braungart und William McDonough entwickelt. Nach dem Prinzip bleiben alle genutzten Ressourcen entweder dem technischen oder dem biologischen Kreislauf erthalten. Die im Gebäude verbauten Materialien sind demnach kein Abfall. Gebäude sind Materiallager. (Quelle: Baunetz-wissen)

Im Rahmen der Einhaltung der EU-Taxonomie-Verordnung müssen Unternehmen die Anteile ihrer Investitionsausgaben (CapEx) offenlegen, die mit Taxonomie-konformen wirtschaftlichen Tätigkeiten verbunden sind.

Ein Corporate Carbon Footprint zeigt auf, wie viel Treibhausgas-Emissionen (THG) ein Unternehmen insgesamt verursacht. Eine solche CO2-Bilanz auf Unternehmensebene umfasst alle relevanten THG-Emissionen innerhalb einer Bezugsperiode, die aus direkten und indirekten Geschäftstätigkeiten des Unternehmens resultieren.

CDP ist eine „not-for-profit“ Organisation, die ein globales Offenlegungssystem der Datenverwaltung von Umweltauswirkungen für Investoren, Unternehmen, Städte, Staaten und Regionen betreibt. (Quelle: https://www.cdp.net/en)

In einer kreislauforientierten Wirtschaft werden Rohstoffe/Produkte ressourcenschonend hergestellt, die Lebensdauer der Erzeugnisse verlängert sowie deren Nutzung intensiviert, um Ressourcenverbrauch, Abfallaufkommen und Schadstoffausstoß auf ein Minimum zu reduzieren.

Erst nachdem jegliche Arten der Wiederverwendung und Nutzung ausgeschöpft sind, werden die Produkte dem Abfallstrom zugeführt. Durch Recycling werden daraus Sekundärrohstoffe (Rohstoffe, die durch die Aufbereitung von entsorgtem Material gewonnen werden) gewonnen. Jene Abfälle, die sich nicht zur direkten stofflichen Verwertung eignen, werden energetisch genutzt oder deponiert.

Gleichgewicht zwischen CO2-Emissionen und dem Abbau der CO2-Emissionen durch natürliche oder künstliche Senken.

CO2-Äquivalente sind eine Masseneinheit, mit der die Treibhausgase in einer Zahl zusammengebracht werden. Über diesen Wert werden die CO2-Emissionen von Produkten, Bauteilen oder Gebäuden ausgedrückt. Es werden z.B. bei QNG (Qualitätssiegel nachhaltige Gebäude) Grenzwerte festgelegt, die zur Bewilligung einer Förderung einzuhalten sind.

Um die Menge der CO2e zu quantifizieren, wird die Menge der Treibhausgase (THG) mit ihrem GWP (Global Warming Potential – Treibhauspotenzial) multipliziert.

Als Conference of the Parties wird die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen bezeichnet. Die Konferenzen werden nummerisch aufgeführt. Im Jahr 2023 findet die COP 28 in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt.

Auf der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen werden gemeinsame Lösungen erarbeitet und Abkommen geschlossen, mit dem Ziel den Anstieg der globalen Erderwärmung zu begrenzen.

Der Begriff Corporate Social Responsibility beschreibt im Kontext der Nachhaltigkeit die unternehmerische Verantwortung und ist qualitativ geprägt. CSR ist ein Geschäftsmodell, welches sich auf die internen Prozesse und die Unternehmenskultur auswirkt.

Mit der CSRD hat die EU-Kommission 2021 einen Gesetzesentwurf veröffentlich, nach dem die Offenlegungspflicht von Nachhaltigkeitsinformationen ausgeweitet wird. Alle großen Unternehmen (Berichtspflicht ab 2025), alle kapitalmarktorientierten Unternehmen (Berichtspflicht ab 2024) sowie börsennotierte kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) sind gemäß dem aktuellen Gesetzesstand verpflichtet, jährlich im prüfpflichtigen Lagebericht des Unternehmens über Nachhaltigkeitsaspekte Bericht zu erstatten.

Bei der DGNB handelt es sich um einen im Jahr 2007 gegründeten Non-Profit-Verein, der ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude, Innenräume und Quartiere zur Verfügung stellt. Dieses Tool wird als DGNB-Zertifizierungssystem bezeichnet. Die DGNB hat sich zu Europas größtem Netzwerk für nachhaltiges Bauen entwickelt. Das DGNB-System gilt international als sehr fortschrittlich und wird weltweit anerkannt. (Quelle: DGNB)

Die Köster GmbH ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.

Die internationale Norm legt Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem (UMS) fest, mit dem eine Organisation ihre Umweltleistung verbessern, rechtliche und sonstige Verpflichtungen erfüllen und Umweltziele erreichen kann. (Quelle: umweltbundesamt.de)

Der DNK ist ein branchenübergreifender Transparenzstandard für die Berichterstattung unternehmerischer Nachhaltigkeitsleistungen und kann von Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Rechtsform genutzt werden. Vorrangig wird der DNK von kleineren und mittleren Unternehmen (KMUs) genutzt.

Im Zuge der Einführung der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive - Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung) und den Standards nach ESRS (European Sustainability Reporting Standard - Europäischer Standard zur Nachhaltigkeitsberichterstattung) ergeben sich jedoch neue europäische Vorgaben für die Berichterstattung.

Das DNSH-Prinzip bezieht sich im Bereich der Nachhaltigkeit auf die Einhaltung der Unterziele der EU-Taxonomie. Damit eine Wirtschaftsaktivität nach der Taxonomie-Verordnung als taxonomiekonform angesehen wird, müssen diese einen Beitrag zu mindestens einem von sechs Unterzielen leisten. Dabei ist es zwingend erforderlich, dass sie den anderen Zielen nicht zuwiderlaufen – Do No Significant Harm. (Quelle: BMWK)

Das Konzept der doppelten Wesentlichkeit bzw. der doppelten Materialität ist ein zentrales Element im Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie und der gemäß CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive - Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung) verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung. Mittels einer Analyse werden die für das Unternehmen wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte identifiziert und im Zuge des verantwortungsvollen unternehmerischen Handelns priorisiert. Ein Aspekt gilt dem Konzept nach als wesentlich, wenn es entsprechend der folgenden Perspektiven relevant ist:

  1. Outside-In-Perspektive: Nachhaltigkeitsaspekte, die als Chancen und Risiken auf den Geschäftsverlauf, das Ergebnis oder die Lage des Unternehmens Einfluss nehmen können (Unternehmensrelevanz).
  2. Inside-Out-Perspektive: Geschäftstätigkeiten, Geschäftsbeziehungen sowie Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens, die sich positiv, negativ oder wahrscheinlich schwerwiegend auf Nachhaltigkeitsaspekte auswirken (Nachhaltigkeitsrelevanz).

Die drei Säulen bzw. Dimensionen der Nachhaltigkeit sind Ökologie, Ökonomie und Soziales.

Eine nachhaltige Entwicklung ist dann möglich, wenn umweltbezogene, wirtschaftliche und soziale Ziele gleichzeitig und gleichberechtigt umgesetzt werden.

Am Welterschöpfungstag sind alle nachwachsenden Rohstoffe erschöpft, die der Erde in einem Jahr zur Verfügung stehen (Nachfrage übersteigt die Kapazität der Erde Ressourcen zu reproduzieren).

Dieser Tag lag im Jahr 2023 auf dem 28. Juli und verschiebt sich jedes Jahr weiter nach vorne.

Die EFRAG ist ein privater Verein, der 2001 gegründet wurde. Die Aufgabe der EFRAG ist es, die EU-Kommission bei der Umsetzung der International Financial Reporting Standards (IFRS) technisch zu unterstützen und Empfehlungsratschläge zu geben. (Quelle: EFRAG)

EMAS ist ein von der europäischen Kommission ins Leben gerufenes Umweltmanagementsystem (UMS), vergleichbar mit der DIN EN ISO 14001.

EMAS stellt sicher, dass alle Umweltaspekte von Energieverbrauch bis zu Abfall und Emissionen rechtssicher und transparent umgesetzt werden.

Sowohl EMAS, als auch die ISO 14001 gelten als die am weitesten verbreiteten Umweltmanagementsysteme. (Quelle: EMAS)

Die Köster GmbH nutzt das Umweltmanagementsystem der DIN EN ISO 14001.

Embodied Carbon oder „graue Energie“ umfasst die Treibhausgas-Emissionen (THG) von Materialien entlang des gesamten Lebenszyklus. Inkludiert sind die Emissionen, die bei der Materialgewinnung, -herstellung, Transport, Bau, Nutzung, Wartung/Reparatur/Ersatz, Rückbau und Entsorgung entstehen.

Wenn klimaschädliche Treibhausgase (THG) nicht vermieden oder reduziert werden können, ist der letzte Schritt zur Treibhausgasneutralität die Kompensation der verbleibenden Emissionen durch Klimaschutzprojekte. Die Kompensation erfolgt über Emissionsminderungsgutschriften/-zertifikate, mit denen die nicht vermeidbare Emissionsmenge in Klimaschutzprojekten ausgeglichen wird.

Endenergie entsteht durch Aufbereitung von Primärenergie. Aus Rohöl wird Heizöl aufbereitet.

Eine EPD ist ein Dokument, welches Daten über die Umweltauswirkungen eines bestimmten Baumaterials/-produkts entlang des Lebenszyklus enthält. EPDs werden gemäß EN 15804 und ISO 14025 erstellt und vom IBU (Institut Bauen und Umwelt e.V.) verifiziert. Die EPDs bilden die Informationsgrundlage für Ökobilanzen und Nachhaltigkeitszertifizierungen von Gebäuden.

Die vorgegebenen Lebenszyklusphasen lauten:

A1: Rohstoffbereitstellung

A2: Transporte im Produktionsstadium

A3: Herstellung

A4: Transport vom Hersteller zum Einsatzort

A5: Bau/ Einbau

B1: Nutzung

B2: Instandhaltung

B3: Reparatur

B4: Ersatz

B5: Umbau/ Erneuerung

B6: Betrieblicher Energieeinsatz

B7: Betrieblicher Wassereinsatz

C1: Rückbau/ Abriss

C2: Transport

C3: Abfallbehandlung

C4: Entsorgung

D: Wiederverwendungs-/ Rückgewinnungs-, Recyclingpotenzial

(Quelle: IBU)

Der Begriff ESG wird im Kontext der Nachhaltigkeit häufig in der Finanzbranche verwendet und bedeutet eine umwelt- und sozialverträgliche Unternehmensführung. Der Begriff ist quantitativ geprägt und ergänzt die finanziellen Kennzahlen mit messbaren und bewertbaren Angaben hinsichtlich der ökologischen und sozialen Leistung des Unternehmens.

In den ESRS sind die Europäischen Standards und Inhalte für die Nachhaltigkeitsberichterstattung nach der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive - Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung) aufgeführt, die von allen Unternehmen verwendet werden sollen, welche der CSRD verpflichtet sind.

Folgende Themen sind berichtspflichtig:

Gruppe

Übergreifend Anforderungen

Übergreifend Offenlegungen

Umfeld

Umfeld Verschmutzung        

Umfeld Meeresressourcen

Umfeld und Ökosysteme

Umfeld Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Sozial Belegschaft

Sozial in der Wertschöpfungskette

Sozial Gemeinden

Sozial und Endverbraucher

Führung Geschäftsgebaren

Nummer

ESRS 1

ESRS 2

ESRS E1

ESRS E2

ESRS E3

ESRS E4

ESRS E5

ESRS S1

ESRS S2

ESRS S3

ESRS S4

ESRS G1

Thema

Allgemeine Anforderungen

Allgemeine Offenlegungen

Klima

Verschmutzung             

Wasser- und Meeresressourcen

Biodiversität und Ökosysteme

Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Eigene Belegschaft

Arbeitnehmer in der Wertschöpfungskette

Betroffene Gemeinden

Verbraucher und Endverbraucher

Geschäftsgebaren

Für die Ausrichtung und Finanzierung des EU Green Deals werden mittels der EU-Taxonomie die Finanzströme in „nachhaltige“ Aktivitäten geleitet. Die EU-Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem, welches „nachhaltige“ Geschäftsaktivitäten definiert und einstuft. Dazu definiert die Taxonomie branchenspezifische Kriterien. Prinzipiell gilt: Eine wirtschaftliche Aktivität (Investition in ein Gebäude) muss einem von sechs Umweltzielen dienen und darf keinem widersprechen (Do No Significant Harm).

Umweltziele der EU-Taxonomie:

  1. Klimaschutz
  2. Anpassung an den Klimawandel
  3. Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
  4. Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft (Circular Econom (CE))
  5. Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  6. Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme

Mit dem EU Green Deal wurde ein weitreichendes Programm für mehr Klima- und Umweltschutz in der EU festgelegt. Der EU Green Deal wurde 2019 durch die Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen, vorgestellt und beinhaltet folgende Ziele bis 2050:

  • Reduzierung der Netto-Treibhausgasemissionen auf null
  • Schaffung einer Kreislaufwirtschaft
  • Entkopplung des Wirtschaftswachstums und der Ressourcennutzung

Mit dem Fit-for-55-Paket hat die EU Maßnahmen vorgelegt, mit denen das Klimaziel von 55% THG-Einsparungen (THG = Treibhausgas) bis 2030 erreicht werden soll. Es umfasst mehrere Gesetzesnovellen, z.B.:

  • Verschärfung des EU-Emissionshandelssystems
  • Ausweitung des Emissionshandels auf Verkehr und Gebäude
  • CO2-Grenzwerte für Fahrzeuge
  • Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen (Gebäude, Mobilität) und sozialem Ausgleich
  • Nationale Treibhausgasminderungsziele und Landschaftsschutz
  • Ausbau erneuerbarer Energien
  • Steigerung von Energieeffizienz

(Quelle: Bundesregierung)

Zukünftig müssen Ressourcenpässe für Gebäude erstellt werden, die wesentliche Informationen rund um den Ressourcenverbrauch, die Klimawirkung und die Kreislauffähigkeit eines Gebäudes transparent angegeben. (Quelle: DGNB) Gebäuderessourcenpässe weisen allgemeine Gebäudeinformationen, Gebäudemassen sowie Angaben zu eingesetzten Materialarten, Inhaltsstoffen, Klimawirkung oder Zirkularität aus.

Gebäuderessourcenpässe sind ein elementarer Baustein des Zirkulären Bauens.

Eine Gebäudezertifizierung stellt über definierte Kriterien die Nachhaltigkeit eines Gebäudes transparent und vergleichbar dar und bewertet diese.

(Quelle: http://www.oekologisch-bauen.info)

Das GEG enthält Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden, die Erstellung und die Verwendung von Energieausweisen sowie an den Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden. Die frühere Energieeinsparverordnung (EnEV), das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) wurden mit dem GEG zusammengeführt.

(Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen).

Das GHG-Protocol ist ein international anerkannter Standard für die Messung und das Management von Treibhausgas-Emissionen (THG) auf Unternehmensebene (inkl. der Wertschöpfungskette). Das GHG-Protocol ist der am häufigsten verwendete Berechnungsstandard für die CO2-Bilanzierung.

Sowohl die Minimierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs als auch die Reduzierung von Umweltbelastungen und die Verbesserung der Gesamtwirtschaftlichkeit eines Gebäudes stehen im Vordergrund.

(Quelle: umweltbundesamt.de)

Im Gegensatz zum Brownfield (Brachfläche) ist ein Greenfield („grüne Wiese“) eine Fläche, auf der es keine Beschränkungen durch bestehende Gebäude oder Infrastruktur gibt.

Die GRI ist ein Anbieter von Richtlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. Durch die Einführung der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive - Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung) in Verbindung mit den ESRS (European Sustainability Reporting Standard - Europäischer Standard zur Nachhaltigkeitsberichterstattung), die Teile der GRI übernommen haben, wird die Bedeutung der GRI abnehmen bzw. müssen nach Vorgabe der EU für die Nachhaltigkeitsberichterstattung die Regeln der CSRD und ESRS eingehalten werden.

Das GWP gibt das Ausmaß der Erwärmung an, die ein Gas über einen bestimmten Zeitraum (normalerweise 100 Jahre) in Relation zu Kohlendioxid verursacht. Dabei verfügen die unterschiedlichen Treibhausgase (THG) über unterschiedliche Erderwärmungspotenziale. Als Richtgröße dient die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (GWP von CO2 ist gleich 1), d. h. die Treibhauspotenziale anderer Stoffe bemessen sich relativ zu CO2. Der GWP-Wert/CO2-Äquivalent gibt das Treibhauspotenzial eines Stoffes an und damit seinen Beitrag zur Erwärmung der bodennahen Luftschicht.

Jedes THG hat sein eigenes GWP:

Treibhausgas (THG)

Kohlendioxid (CO2)

Methan (CH4)

Lachgas (N2O)

Wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW)

Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW)

Schwefelhexafluorid (SF6)

Stickstofftrifluorid (NF3)

Treibhauspotenzial/ Global Warming Potential (GWP)

1

25

298

124 – 14.800

7.390 – 12.200

22.800

17.200

Die Zahlen sind immer ein Vielfaches bezogen auf die Klimawirkung von CO2 für einen Zeitraum von 100 Jahren – daher ist der GWP100-Wert von CO2 = 1. Methan ist somit 25-mal klimaschädlicher als CO2. Alle THG und Produkte werden gemäß Weltklimarat IPCC auf den CO2-Wert als Äquivalentwert bezogen.

Die ILO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Sie ist verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards. Die ILO ist die einzige Organisation im System der Vereinten Nationen mit einer dreigliedrigen Struktur, das heißt Regierungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände sitzen gemeinsam in allen Gremien. Zentrale Forderung der ILO ist es, menschenwürdige Arbeit für alle zu schaffen. (Quelle: International Labour Organization)

Der IPCC ist eine Institution der Vereinten Nationen. In seinem Auftrag tragen Fachleute weltweit regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand zum Klimawandel zusammen und bewerten ihn aus wissenschaftlicher Sicht. Der IPCC bietet Grundlagen für wissenschaftsbasierte politische Entscheidungen, indem er unterschiedliche Handlungsoptionen und deren Implikationen aufzeigt, ohne jedoch konkrete Lösungswege vorzuschlagen oder Handlungsempfehlungen zu geben. (Quelle: Weltklimarat)              

Seit dem 01.03.2023 gilt bzgl. der BEG-Neubauförderung die Richtlinie „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN), die durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) geregelt wird.

Der Bund gewährt Förderungen zur Verringerung der Umweltwirkungen und zur Erhöhung des Nachhaltigkeitsstandards bei der Errichtung neuer Wohn- und Nichtwohngebäude. Ziel der BEG ist die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen (THG) im Lebenszyklus, die Verringerung des Primärenergiebedarfs in der Betriebsphase und die Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien.

Gefördert wird der Neubau (und Ersterwerb) klimafreundlicher und energieeffizienter Wohn- und Nichtwohngebäude sowie die Fachplanung und Baubegleitung über zinsverbilligte Förderkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Zustand, in dem menschliche Aktivitäten netto keine Auswirkung auf das Klimasystem haben (IPCC).

Klimaneutral = Treibhausgasneutral + alle anderen menschengemachten Veränderungen, die das Klima beeinflussen (z.B. Landnutzung).

Gibt an, in welchem Maße ein Gebäude so entworfen, geplant und gebaut wurde, dass die eingesetzten Materialien am Lebenszyklusende wiederverwendet und recycelt werden können.

Gibt an, in welchem Maße ein Gebäude so entworfen, geplant und gebaut wurde, dass die eingesetzten Materialien am Lebenszyklusende wiederverwendet und recycelt werden können.

Das Bundes-Klimaschutzgesetz wurde von der Bundesregierung im Jahr 2021 verabschiedet. Es beinhaltet verbindliche Klimaziele für Energie, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft.

  • Bis 2030: 65% Treibhausgaseinsparungen gegenüber 1990
  • Bis 2040: 88% Treibhausgaseinsparungen gegenüber 1990
  • Bis 2045: Treibhausgasneutralität (nur so viele Treibhausgase in die Luft ablassen, wie durch die Einbindung von Kohlenstoff abgebaut werden können)
  • Jährliche Emissionshöchstmengen für alle Bereiche bis 2030 reduzieren

(Quelle: Bundesregierung)

Die Ökobilanz ist ein Instrument zur Bestimmung der Umweltauswirkungen von Produkten, Dienstleistungen, oder Verfahren von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und Verwendung bis zur Entsorgung und zum Recycling. Ökobilanzen werden gemäß der Normen ISO 14040 und 14044 erstellt. Die Ökobilanz bewertet mehrere Wirkungskategorien, um jegliche Umweltbeeinflussung abzubilden (Boden, Luft, Wasser):

  • Klimawandel [kg CO2-Äquivalente]
  • Versauerung [kg SO2-Äquivalente]
  • Eutrophierung (Anreicherung von Nährstoffen in nährstoffarmen Gewässern) [kg PO4 3-Äquivalente]
  • Photochemische Ozonbildung (Veränderung der Ozonkonzentration auf Bodenhöhe) [kg C2H4-Äquivalente]
  • Ozonabbau [CFC-11-Äquivalente]
  • Wasserknappheit [m³ Welt-Äquivalente]
  • Ressourcennutzung [kg Sb-Äquivalente]

Summe aller Kosten, die über die gesamte Lebensdauer eines Produktes/einer Dienstleistung anfallen. Diese beinhalten Kosten/Einsparungen in Konzeption/Planung, Herstellung, Transporte, Errichtung, Nutzung/Betrieb, Modernisierung/Umnutzung, Rückbau, Wiederverwendung/Wiederverwertung/Recycling/Entsorgung.

Die Ökobilanz ist ein Instrument zur Bestimmung der Umweltauswirkungen von Produkten, Dienstleistungen, oder Verfahren von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und Verwendung bis zur Entsorgung und zum Recycling. Ökobilanzen werden gemäß der Normen ISO 14040 und 14044 erstellt. Die Ökobilanz bewertet mehrere Wirkungskategorien, um jegliche Umweltbeeinflussung abzubilden (Boden, Luft, Wasser): Klimawandel [kg CO2-Äquivalente], Versauerung [kg SO2-Äquivalente], Eutrophierung (Anreicherung von Nährstoffen in nährstoffarmen Gewässern) [kg PO4 3-Äquivalente], Photochemische Ozonbildung (Veränderung der Ozonkonzentration auf Bodenhöhe) [kg C2H4-Äquivalente], Ozonabbau [CFC-11-Äquivalente], Wasserknappheit [m³ Welt-Äquivalente], Ressourcennutzung [kg Sb-Äquivalente]

Amerikanisches Zertifizierungssystem zur Klassifizierung nachhaltiger Gebäude. Bewertet wird dabei nach den folgenden 8 Themenfeldern:

  1. Infrastrukturelle Einbindung des Standortes
  2. Grundstücksqualitäten
  3. Wassereffizienz
  4. Energie + Globale Umweltwirkungen
  5. Materialkreisläufe + Ressourcenschonung
  6. Innenraumluftqualität
  7. Innovation
  8. Boni für Kriterien mit standortbedingt besonderer Bedeutung

(Quelle: GGBA)

Das Gesetz verpflichtet Unternehmen in Deutschland zur Achtung von Menschenrechten durch die Umsetzung definierter Sorgfaltspflichten. Diese Pflichten gelten für den eigenen Geschäftsbereich, für das Handeln eines Vertragspartners und das Handeln weiterer (mittelbarer) Zulieferer. Damit besteht die Verantwortung der Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette. (Quelle: BMAS)

Dokumentation aller im Gebäude verbauten Materialien und Beschreibung definierter Eigenschaften.

Das Prinzip der Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft und wurde erstmals von Hans Carl von Carlowitz begründet.

Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. (Quelle: BMZ)

Nachwachsende Rohstoffe im Sinne der Nachhaltigkeit sind land- und forstwirtschaftlich erzeugte Produkte, die nicht als Nahrungs- oder Futtermittel Verwendung finden, sondern stofflich oder zur Erzeugung von Wärme, Strom oder Kraftstoffen zum Einsatz kommen.

THG-Emissionen, die trotz Reduktionsmaßnahmen vom Menschen verursacht werden, müssen aus der Atmosphäre durch natürliche oder künstliche Senken entfernt werden. Treibhausgasbilanz ist im Saldo bei Netto-Null.

Nutzenergie beschreibt die Energie, die tatsächlich vom Anwender verwendet werden kann, z.B. Wärme. (siehe Primärenergie, Endenergie)

Im Rahmen der Einhaltung der EU-Taxonomie-Verordnung müssen Unternehmen die Anteile ihrer Betriebskosten (OpEx) offenlegen, die mit Taxonomie-konformen wirtschaftlichen Tätigkeiten verbunden sind.

Im Dezember 2015 wurde das Pariser Abkommen beschlossen. 195 Staaten verpflichten sich den Klimawandel einzudämmen und die Weltwirtschaft klimafreundlich umzugestalten.

Vorrangiges Ziel ist die Erderwärmung auf deutlich unter 2°C und möglichst unter 1,5 °C zu beschränken.

Nationale Klimaschutzziele werden von den Staaten selbst bestimmt. (Quelle: BMZ)

Der PCF umfasst sämtliche verursachte Treibhausgas-Emissionen (THG) entlang des Lebenszyklus eines Produktes. Einbezogen werden die relevanten THG gemäß Kyoto Protokoll. Im Vergleich zur Ökobilanz wird jedoch nur eine Wirkungskategorie (Klimawandel) betrachtet.

Cradle-to-gate PCF: eingekaufte Rohstoffe bis zur Auslieferung des Produktes.

Cradle-to-grave PCF: eingekaufte Rohstoffe über die Nutzungsdauer bis zur Entsorgung.

Primärenergie ist die Energie, die in natürlichen Energieträgern direkt enthalten ist und noch nicht umgewandelt wurde. Beispiele: Erdgas, Braun-/Steinkohle, Erdöl, Sonnenenergie, Windkraft. Aus dieser Energie wird durch Umwandlungsprozesse – beispielsweise in Kraftwerken – Endenergie, z.B. Heizöl hergestellt.

Die am Ende genutzt Energie, wie z.B. Wärme oder Strom, ist die Nutzenenergie.

Das QNG ist ein staatliches Qualitätssiegel für Gebäude. Voraussetzung für die Vergabe des Siegels ist ein Nachweis der Erfüllung allgemeiner und besonderer Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität von Gebäuden. (Quelle: QNG)

RC-Beton ist ein Beton mit Gesteinskörnungen aus mineralischen Zuschlagsstoffe, die aus sekundären Rohstoffquellen wie z.B. der Aufbereitung von Altbetonen oder Ziegelmaterial bezogen wird.

Bei der Aufbereitung der Altbetone wird das Material gebrochen und der Zementstein weitgehend abgeschlagen. Der herausgearbeitete Kies oder Splitt wird als Gesteinskörnung für die Betonproduktion eingesetzt.

Der Einsatz von RC-Betonen ist über die DAfStb-Richtlinie (Deutscher Ausschuss für Stahlbeton) „Beton mit rezyklierten Gesteinskörnungen“ geregelt.

Das Greenhouse Gas (GHG)-Protocol unterteilt die Emissionsquellen in 3 Scopes (Anwendungsbereiche):

  • Scope 1: Direkt von dem Unternehmen erzeugte Emissionen aus Quellen, die das Unternehmen direkt verantwortet/kontrolliert 
    Beispiele: Verbrennung von Erdgas oder anderen Brennstoffen, Kühlmittel, Kraftstoffverbrauch eigener Fuhrpark, eigene Stromerzeugung
  • Scope 2: Indirekte THG-Emissionen aus eingekauften Energieträgern
    Beispiele: eingekaufter Strom, Fernwärme/-kälte
  • Scope 3: Indirekte THG-Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette des Unternehmens entstehen.
    Beispiele: eingekaufte Materialien, Transporte, Geschäftsreisen, Abfallverwertung, Betriebsphase, …

(Quelle: GHG Protocol)

Die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) aus der Agenda 2030 wurden 2015 von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet. Die Ziele sollen weltweit Armut beenden, den Planeten schützen und dazu beitragen, dass alle Menschen bis 2030 Frieden und Wohlstand genießen. (Quelle: BMZ)

Mit dem Sofortprogramm 2022 stellt die Bundesregierung zusätzliche Mittel (8 Milliarden €) für die Erreichung der Ziele des Klimaschutzgesetzes bereit. Dabei gehen über 5 Milliarden € in die Förderung klimafreundlicher Gebäude. (Quelle: Bundesregierung)

Mit der aus dem EU Green Deal resultierenden Sustainable Finance werden verpflichtend ESG-Themen in Investitionsentscheidungen einbezogen. Investitionen mit nachweislicher Erreichung und Beachtung von ESG-Themen erhalten bessere Finanzierungsbedingungen, wie z.B. bessere Zinskonditionen.

Neben Kohlenstoffdioxid beeinträchtigen weitere Gase das Klima. Methan ist z.B. ungefähr 25-mal klimaschädlicher als CO2. Gemäß des Kyoto Protokolls sind die wichtigsten von Menschen verursachten, schädlichen Treibhausgase die folgenden:

  • Kohlendioxid (CO2)
  • Methan (CH4)
  • Distickstoffoxid (N2O)
  • Teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW/HFC)
  • Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW/PFC)
  • Schwefelhexafluorid (SF6)

Gleichgewicht zwischen Treibhausgas-Emissionen (THG) und dem Abbau der THG durch natürliche oder künstliche Senken – CO2-Neutralität + weitere relevante Treibhausgase.

Der Urban Mining Index wurde von Dr. Anja Rosen im Rahmen ihrer Promotion an der Bergischen Universität Wuppertal entwickelt. Der Urban Mining Index verfolgt das Ziel, Baustoffe in möglichst geschlossenen Kreisläufen zu führen. Beim Urban Mining Design werden die anthropogene Rohstofflager als „urbane Mine“ genutzt. (Quelle: UMI)

In einem UMS wie z.B. der DIN EN ISO 14001 oder der EMAS werden für eine Organisation die Zuständigkeiten und Abläufe des betrieblichen Umweltschutzes festgelegt. Dazu gehören Regelungen zur Planung, Ausführung und Kontrolle ebenso wie die Festlegung von Verantwortlichkeiten und Verhaltens- und Verfahrensweisen.

Urban Mining ist die Rückgewinnung von Rohstoffen durch die Aufarbeitung bestehender Materialien einer Stadt bzw. einer Umgebung. Der urbane Raum wird dabei als Rohstofflager betrachtet. Die sogenannten Sekundärrohstoffe (Rohstoffe, die durch die Aufbereitung von entsorgtem Material gewonnen werden) existieren bereits vor Ort und müssen nicht aufwendig gewonnen und importiert werden (UBA, 2017).

Im zirkulären Bau wird angestrebt, dass die Umweltbelastung, die mit der Herstellung eines Gebäudes verbunden ist, minimiert wird. Die verbauten Baustoffe in einem Gebäude sollen nach Nutzungsphase wiederverwendet werden und für weitere Projekte zur Verfügung stehen. Für die Wiederverwendung sind rückbaubare Konstruktionen, Demontage- bzw. selektive Rückbaukonzepte bereits in der Planungsphase eines Gebäudes relevant.