Das Kompetenz-Center Rohrleitungsbau der Köster GmbH stellte auf der IRO 2018 sein gesamtes Leistungsspektrum im Bereich Leitungs- und Anlagenbau vor.
Als erster Baudienstleister weltweit hat Köster das von der Herrenknecht AG entwickelte Microtunnelling-Verfahren „E-Power Pipe®“ unter Realbedingungen eingesetzt. Es ermöglicht den grabenlosen Einzug von Schutz- oder Mediumrohren mit Durchmessern bis zu 700 mm und Längen bis zu 1.500 m. Die Oberfläche wird im Idealfall nur an den Ziel- und Startstandorten beeinträchtigt. Einsatzgebiete sind vor allem sensible Ökosysteme, in denen die klassische Erdverlegung von Rohrsystemen an ihre Grenzen stößt.
Gemeinsam mit der Herrenknecht AG und einem Übertragungsnetzbetreiber setzten Rohrleitungsbauspezialisten von Köster das Bohrverfahren zur Installation von Kabelschutzrohren für eine 220-kV-Höchstspannungsleitung ein. Auf einer Länge von 270 bzw. 260 m wurden insgesamt sechs Rohre in einer Nenntiefe von ca. 2 m und einem Achsabstand von 1,20 m parallel verlegt. Das Bohrloch wird beim „E-Power Pipe®“-Verfahren mithilfe einer Vortriebsmaschine erstellt, die von einem Pressenrahmen in der Startgrube horizontal in den Boden gedrückt wird. Nach und nach wird der Rohrstrang um jeweils 9 m lange Stahlvortriebsrohre verlängert.
Vermesser, Maschinenfahrer und die Steuersoftware überwachen den Vortrieb bis zum Durchstich an der Zielgrube. Hier werden die Vortriebsmaschine entfernt, der vorgestreckte Kabelschutzrohrstrang angekoppelt und der Stahlvortriebsrohrstrang wieder eingezogen, bis die Kabelschutzrohre die Startgrube erreichen. Während des Einzugs dämmt eine speziell gemischte, wärmeleitfähige Bentonitsuspension das Bohrloch zwischen Kabelschutzrohr und Bohrwand.
Die Herrenknecht AG hatte die Eigenentwicklung in 2016 und 2017 mehrfach getestet. Im Praxiseinsatz stellte sich das Verfahren „E-Power Pipe®“ vor allem im Mehrschichtbetrieb auf der Baustelle als wirtschaftliche und bodenschonende Alternative zur klassischen Erdverlegung von Rohrsystemen bei unpassierbaren Oberflächen dar. Abseits des Hochspannungs-Netzausbaus ist der Einsatz in weiteren Bereichen wie der Versorgung mit Wasser, Gas oder Chemikalien denkbar.
Mit dem Einsatz von „E-Power Pipe®“ und weiteren Verfahren zur Verlegung von erdverlegten Rohrsystemen bietet das Kompetenz-Center Rohrleitungsbau von Köster Lösungen für hochaktuelle Herausforderungen beispielsweise beim Ausbau der Energieinfrastruktur. Der gilt als Voraussetzung für die von der Bundesregierung eingeleiteten Energiewende. Neben den Trassen für die Versorgung der Mitte und des Südens Deutschlands mit Strom aus dem Norden, muss eine Vielzahl neuer Stromtrassen zur Versorgung von Ballungsgebieten und Industriezentren entstehen. Da sich Bürger und Kommunen aus optischen Gründen jedoch zunehmend gegen neue und teilweise auch bestehende Freileitungen aussprechen, hat die Bundesregierung die avisierten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) vorrangig als Erdkabel seit Ende 2015 gesetzlich vorgesehen.
Das Oldenburger Rohrleitungsforum 2018 fand unter dem Leitthema "Rohrleitungen - innovative Bau- und Sanierungstechniken" statt. Es wird vom Institut für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e.V. organisiert, in dem auch die Köster GmbH Mitglied ist. Rund 3.000 Menschen besuchten die Messe in der Jade Hochschule in Oldenburg im Februar 2018. Das Messeteam von Köster präsentiert neben dem Innovativthema sämtliche Leistungen wie den Bau von Gas-, Nah- und Fernwärme-, Medien- und Wasserleitungen – unabhängig von der Verlegeart, dem Material, der Dimensionen oder der Druckstufe. Bei Bedarf übernimmt die Köster GmbH auch den Bau der dazugehörigen Teile des Anlagenbaus sowie die Wartung.
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