Im Hallenbau zählt Geschwindigkeit

Fiege und Köster beschleunigen Logistikimmobilien-Takt

17. Januar 2019 | Burgwedel

Themen: Logistikimmobilien

Kürzere Durchlaufzeiten bei höheren Umschlagsmengen – für Kunden optimieren Logistiker permanent ihre Prozesse. Eine zunehmend große Rolle spielt heute auch die Geschwindigkeit, mit der neue Logistikimmobilien gebaut werden. Unter Zeitdruck müssen hochwertige, nachhaltige und vor allem flexibel einsetzbare Logistikimmobilien entstehen, die optimal in die Wertschöpfungskette eingebunden werden. Der Kontraktlogistiker Fiege und der Baudienstleister Köster GmbH zeigten bei der Realisierung des neuen MegaCenter in Burgwedel bei Hannover, worauf es dabei ankommt.
 

Logistikanlage Fiege, Burgwedel

Schlüsselfertiger Neubau einer Logistikanlage

Frühe Einbindung, rascher Ausbau, termingerechte Inbetriebnahme

Vom Beginn der Bauarbeiten bis zur schlüsselfertigen Fertigstellung des insgesamt 76. Fiege-Standortes in Deutschland mit einer Brutto-Hallengrundfläche von 40.800 qm vergingen neun Monate. Etwa zur Halbzeit konnte Fiege die ersten Hallenbereiche für weitere Ausbauten beziehen. "Dass wir die Regalierung und die Fördertechnik bereits zu diesem Zeitpunkt einsetzen konnten, nahm uns den Zeitdruck bei diesem Projekt“, resümiert Kai Alfermann, Director Real Estate & Quality bei Fiege.

"Nach den Erfahrungen bei der gemeinsamen Realisierung unseres Logistikzentrums in Halle/Saale wussten wir, dass Köster der richtige Partner für dieses terminkritische Projekt sein würde.

Kai Alfermann, Director Real Estate & Quality, Fiege Logistik Stiftung und Co. KG

Dabei hängt die termintreue Fertigstellung einer Immobilie von zahlreichen Faktoren ab. Viele davon liegen zeitlich vor der eigentlichen Bauphase. "Beispielsweise die detaillierte Einbeziehung der Anforderungen und Wünsche des Kunden“, sagt Ulrich Wippermann, Geschäftsführer des Kompetenz-Centers Logistikimmobilien bei Köster. "Unser Ziel ist es, Logistikimmobilien zu realisieren, die den individuellen Anforderungen unserer Kunden entsprechen. Wir müssen ihr Geschäft und ihre Bedürfnisse verstehen. Nur so können wir Immobilien realisieren, die ihre Wertschöpfung nachhaltig unterstützen und verbessern.“

In einigen Hallenbereichen begann Fiege bereits nach fünf Monaten Bauzeit mit dem Aufbau der Regalierung und Fördertechnik. 

Individuelles Stützenraster für flexible Nutzung

Für das Fiege MegaCenter in Burgwedel bedeutete das: Eine Multifunktionshalle ohne punktuelle Lasten, flexibel erweiterbar für eine potenzielle Drittnutzung. Die ist üblicherweise ungewiss. Aktuell übernimmt Fiege für Fashionkunden in drei Hallenabschnitten verschiedene logistische Dienstleistungen, der vierte ist an die Drogeriekette Dirk Rossmann GmbH verpachtet, deren Unternehmenszentrale auf der anderen Straßenseite direkt gegenüber dem Gebäude liegt. Flexible Anpassungsmöglichkeiten bietet beispielsweise das 7.200 qm großen Mezzanin. Das im Trockenbau ausgebaute Zwischengeschoss sollte ursprünglich als Teilausbau erfolgen. Heute wird das voll ausgebaute Mezzanin sowohl als Büro- wie auch als Lagerfläche genutzt. Spätere Mieter können den Anwendungsfall frei wählen. Die lange Nutzungsaktualität wird zudem durch das Stützenraster, das Köster in Burgwedel durch ein klassisches Stahlbetontragwerk realisiert hat, gefördert.

"Unser individuelles Stützenraster gibt Mietern und Eigennutzern enorme Freiheiten bei der Ausstattung ihrer Intralogistik. Technik und Prozesse können den Anforderungen entsprechend umgesetzt werden, ohne das ein starres Raster die Möglichkeiten einschränkt. Es gewährleistet eine hohe Flächenreversibilität für spätere Anforderungen." 

Ingo Barnert, Projektleiter, Köster GmbH

Das individuelle Stützenraster gibt dem Nutzer Freiheit bei der Ausstattung seiner Intralogistik: Technik und Prozesse können den Anforderungen entsprechend umgesetzt werden.

Köster-Prozess-System: Kompetenzen bündeln, partnerschaftlich arbeiten

Bereits während der Abstimmungsphase beginnen Generalunternehmen wie die Köster GmbH mit der Arbeitsvorbereitung. Die gezielte und frühzeitige Vergabe der qualifizierten Gewerke und die detaillierte und vorausschauende Terminplanung üben erheblichen Einfluss auf den späteren Baufortschritt aus. "Wir schätzen unsere Nachunternehmer und Lieferanten als Partner auf der Baustelle und wissen sehr genau, was sie leisten. Das ermöglicht es uns, die richtigen Profis für ein bestimmtes Projekt zu identifizieren“, so der Projektleiter. Aber wie koordinieren Projekt- und Bauleiter eigentlich eine umfangreiche Baustelle?

"Vor und während des Bauablaufs greifen wir auf verschiedene Planungswerkzeuge zurück, um alle am Bau beteiligten Partner zu koordinieren und den Ausbau zeit- und ressourcensparend umzusetzen. Von der Planungssicherheit profitiert der Kunde genauso wie der Nachunternehmer, weil er sich effizient einbringen kann.

Ingo Barnert, Projektleiter, Köster GmbH

Nicht zuletzt spielt die Zuverlässigkeit aller Baubeteiligten eine Rolle, weiß Thomas Hopp, Projektleiter bei Fiege: "Das Team war auch während der Schlechtwetterperiode präsent und hat gemeinsam mit uns dazu beigetragen, dieses MegaCenter Realität werden zu lassen, um unseren Kunden in der Region noch besseren Service zu bieten.“

Bei der inzwischen dritten Kooperation der beiden Familienunternehmen Fiege und Köster trugen diese Faktoren auch dazu bei, die Änderungswünsche in der Bauphase umzusetzen, ohne die Bauzeit zu verlängern. Wie sieht die Intralogistik im Detail aus, welcher Arbeitsplatz benötigt welche Anschlüsse, wo sind Zugangskontrollen notwendig? Nicht selten ergeben sich endgültige Antworten auf diese Fragen erst, wenn das Tragwerk steht. "Wir hatten einen offenen und konstruktiven Austausch über unsere Anliegen, die sich erst im Bauablauf ergeben haben“, so Hopp. Für das Kompetenz-Center Logistikimmobilien von Köster gehört das zum Tagesgeschäft. "Um Änderungsanzeigen auch kurzfristig umzusetzen, greifen wir im Bauablauf auf unsere internen Kapazitäten zurück“, ergänzt Barnert. 

Der gemeinsame Einsatz wurde in einer weiteren Dimension belohnt: Das Fiege MegaCenter in Burgwedel erhielt das angestrebte Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen in Gold. Hervorgehoben wurden in der Bewertung vor allem Prozesse im Bauablauf, wie beispielsweise die Entsorgungslogistik, sowie die Ökobilanz des Gebäudes.

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