52 Monate Abdichtungsarbeiten auf der Deponie Mertesdorf

Köster bereitet Deponiekörper für Nachnutzung vor

14. Januar 2025 | Mertesdorf

Themen: Deponiebau / Altlastensanierung

Köster führt Abdichtungsarbeiten an der Deponie Mertesdorf durch. Der Deponiekörper wird so abgedichtet, dass Wasser langfristig ferngehalten und Gase sicher abgeleitet werden. Der Abschluss der Arbeiten ist für Dezember 2025 geplant.
 
Für den Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) übernimmt die Köster GmbH die Oberflächenabdichtung der Deponie Mertesdorf. Ziel ist es, den Standort umweltgerecht abzusichern und auf eine nachhaltige Nachnutzung vorzubereiten. Köster ist mit den gesamten Erdarbeiten und Tiefbaumaßnahmen beauftragt. Die Spezialisten aus dem Köster-Bereich Umwelttechnik werden von erfahrenen Nachunternehmern unterstützt.
 

Die Arbeiten verteilen sich auf mehrere Bauabschnitte mit einer Gesamtfläche von rund 12,2 Hektar und laufen seit August 2021. Die Fertigstellung ist für Dezember 2025 geplant.

Die Arbeiten verteilen sich auf mehrere Bauabschnitte mit einer Gesamtfläche von rund 12,2 Hektar und laufen seit August 2021. Die Fertigstellung ist für Dezember 2025 geplant.. Bildquelle: Köster GmbH

Komplettes Dichtungssystem für nachhaltigen Umweltschutz

Im Fokus der Arbeiten steht der Einbau einer geosynthetischen Oberflächenabdichtung, die den Deponiekörper vor dem Eindringen von Wasser schützt und gleichzeitig die sichere Ableitung von Deponiegasen ermöglicht. Das Abdichtungssystem umfasst mehrere Schichten:

- Profilierungsmaterial aus Sekundärbaustoffen, das als Drainageschicht fungiert und Deponiegase schadlos ableitet

- Geosynthetische Tondichtungsbahn (GTD) und eine Kunststoff-Dichtungsbahn (KDB) als Abdichtungselemente.

- Kunststoff-Dränelement (KDE) zur Fassung und Ableitung von Oberflächenwasser

- Abschließend mindestens einen Meter Rekultivierungsboden, der vom Bauherrn bereitgestellt wird.

Der eingesetzte Rekultivierungsboden wird begrünt, um eine natürliche Schutzschicht zu schaffen, die die Oberfläche stabilisiert und gegen Ausspülung sichert.

180.000 m³ Sekundärbaustoffe

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist der Einsatz von recycelten Sekundärbaustoffen. Insgesamt wurden bereits 180.000 m³ solcher Materialien verbaut. Diese Baustoffe, darunter speziell aufbereitete Verbrennungsrückstände wie Asche, erfüllen eine doppelte Funktion: Sie schaffen das nötige Volumen für die Profilierung der Deponie und sorgen gleichzeitig für eine sichere Ableitung von Deponiegasen

Bei der Nutzung von Sekundärbaustoffen achtet Köster besonders auf hohe Qualitätsstandards, um neben der Umweltfreundlichkeit auch die Langlebigkeit und somit Wirtschaftlichkeit sicherzustellen.

Der Transport der Sekundärbaustoffe erfolgt größtenteils umweltfreundlich per Schiff über die Mosel. Dieses Vorgehen spart CO₂-Emissionen und sorgt dafür, dass die großen Materialmengen effizient an die Baustelle gelangen.

„Die nachhaltige Nutzung von Sekundärmaterialien ist ein integraler Bestandteil unserer Arbeit in Mertesdorf. Durch den Einsatz dieser Materialien tragen wir maßgeblich zur Ressourcenschonung bei, indem wir den Bedarf an Primärrohstoffen reduzieren und somit die Umweltbelastung minimieren.“ 

Dipl.-Ing. Hasan Ünsal, Projektleiter Stoffstrommanagement, Umwelttechnik, Köster GmbH

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist der Einsatz von recycelten Sekundärbaustoffen. Insgesamt wurden bereits 180.000 m³ solcher Materialien verbaut. Bildquelle: Köster GmbH

Arbeiten aus Sicherheitsgründen Saisonabhängig

Der Bauzeitraum erstreckt sich von August 2021 bis Dezember 2025. Die lange Bauzeit ist durch spezifische Anforderungen im Deponiebau bedingt: Die Hauptbauphase für die Abdichtungsarbeiten liegt zwischen April und Oktober, da niedrige Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit außerhalb dieser Zeit die Verarbeitung der Materialien erschweren.

Hohe Qualitätsstandards und Sicherheitsvorkehrungen

Die Implementierung und Einhaltung der bundesweiten Qualitätsstandards (BQS) im Bereich der Abdichtungsarbeiten erfordert ein umfassendes Qualitätsmanagement. Dieses basiert auf drei wesentlichen Säulen:

  1. Eine akribische und detaillierte Planungsphase, in der alle Aspekte des Projekts sorgfältig durchdacht und dokumentiert werden.
  2. Eine konsequente Eigenüberwachung, bei der interne Kontrollmechanismen etabliert werden, um die Qualität während des gesamten Arbeitsprozesses zu gewährleisten.
  3. Eine regelmäßige und unabhängige Fremdüberwachung durch externe Prüfstellen oder Sachverständige.

„Die Einhaltung der bundesweiten Qualitätsstandards erfordert eine präzise Planung und strenge Eigen- und Fremdüberwachung. So stellen wir sicher, dass unsere Abdichtungsarbeiten den höchsten Anforderungen genügen.“ 

Dipl.-Ing. Norbert Zenzes, Projektleiter Umwelttechnik, Köster GmbH

Die Arbeiten auf der Deponie erfordern neben der Qualitätssicherung auch umfassende Sicherheitsmaßnahmen, da die Baustelle teilweise im sogenannten Schwarzbereich liegt. Dies bezeichnet den Arbeitsbereich, der mit kontaminierten oder belasteten Materialien in Berührung kommt. Alle Baumaschinen sind mit Schutzbelüftungen ausgestattet, um die Mitarbeitenden vor Schadstoffen und Staub zu schützen. Zusätzlich werden die Beschäftigten regelmäßig geschult, um die hohen Sicherheitsstandards einzuhalten.

Nach Abdichtung ist vor der „grünen Wiese“ 

Mit der Oberflächenabdichtung schafft Köster die Grundlage für die weitere Nutzung des Standorts. Der Zweckverband A.R.T. prüft bereits Ideen zur Nachnutzung, etwa die Installation von Photovoltaikanlagen, um die Fläche zukünftig zur Energiegewinnung zu nutzen.

Finden Sie hier Ihren persönlichen Ansprechpartner für den Bereich Deponiebau / Altlastensanierung.

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