Die vielleicht größte Herausforderung für das Köster Projektteam ergab sich aus dem Umstand, dass Zug um Zug Gebäude und Technik errichtet und montiert werden mussten. „Zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe lagen bereits anstrengende Monate hinter uns, weil wir eine hochmoderne Brau- und Anlagentechnik geplant haben“, erinnert sich Jörg Pott, Geschäftsführer und Inhaber der Pott´s Brauerei GmbH. „Die Suche nach einem vertrauenswürdigen Baupartner war verglichen damit schnell erledigt, denn schon nach dem ersten Gespräch waren wir sehr sicher, dass wir mit unserem Anliegen bei Köster richtig sind.“
„Die Ausführungsplanung und das Angebot von Köster kamen zügig und unser Budgetrahmen wurde nicht überschritten. Wir hatten von Anfang an den Eindruck, dass wir als mittelständisches Familienunternehmen hier in den besten Händen sind.“
Gesucht war ein Generalunternehmer, der in der Lage war sicherzustellen, dass gemäß den vorliegenden Entwürfen, innerhalb des vorgesehenen Budgets und in kurzer Zeit das benötigte Gebäude mit seinen zahlreichen Besonderheiten errichtet wird.
Bauherr Jörg Pott ist sehr zufrieden mit der Umsetzung der Vision „Gläserne Brauerei“. (Bildquelle: Köster GmbH)
Für Wolfgang Honnigfort, Projektleiter im Team des Familienunternehmens Köster, wurde die Einbringung der Technik der Pott’s Brauerei schon bald zu einer nicht alltäglichen Aufgabe: „Wir mussten auf den Tag, teilweise die Stunde genau z. B. ein Geschoss samt Fliesenboden erstellen, damit dort viele Meter hohe Gär- und Lagertanks eingebaut werden konnten. Erst danach haben wir die nächste Geschossdecke eingebracht. Gefliest hatten wir noch unter freiem Himmel.“
An anderer Stelle wurden unzählige Kernbohrungen für Rohrleitungen nötig, durch die den Produktionsanlagen Rohstoffe, Wasser, Wärme und Kälte zugeführt werden. Denn, um Besuchern einen angenehmen Rundgang durch die Brauerei zu ermöglichen, wurden die Leitungen allesamt in einem zweiten, über dem Besuchergang befindlichen Betriebsgang verlegt. „Das führte dort zu einer hohen Installationsdichte und machte auch einige Bohrungen und Abschottungen mehr nötig als dies bei Führung der Leitungen auf kürzestem Wege nötig gewesen wäre“, erinnert sich Wolfgang Honnigfort.
„Wer heute die Brauerei besucht, erkennt jedoch den Vorteil: Man hat einen unverbauten Blick auf die Brautechnik“, freut sich Jörg Pott. Der reibungslose Ablauf in den komplexen Bauprozessen wurde mit den Steuerungsinstrumenten aus dem Köster-Prozess-System gesichert. „Wir als Bauherren ebenso wie unsere Partner für die Brautechnik haben sehr von der Planungssicherheit profitiert, die damit einherging“, urteilt Pott.
„Ich behaupte, besser hätte dieses Projekt nicht laufen können. Denn selbst wenn sich mal Probleme beim Einbau der Technik gezeigt haben, fand Köster rasch eine überzeugende Lösung.“
Alle Sudgefäße, in denen Biere in unterschiedlichen Mengen gebraut werden, sind vom Besuchergang im Erdgeschoss aus durch große Fenster einzusehen. Durch die aufsteigenden Chargenmengen von 15 über 45 bis 85 Hektoliter sowie eine Vielzahl technischer Raffinessen erfüllt Pott´s Gläserne Brauerei alle Voraussetzungen dafür, sich zum Eldorado für innovative Brauer zu entwickeln. In „Pott’s Brauatelier“, einer Brauerei in der Brauerei, bietet die Familie Startups aus der Craft-Bier-Szene als Dienstleister eine moderne Wirkungsstätte.
Viel Technik für bestes Bier in der Pott´s Brauerei. (Bildquelle: Köster GmbH)
Rund 11,3 Millionen Euro investierte die Unternehmerfamilie Pott in den letzten Bauabschnitt auf ihrem Firmengelände. Das sei die zweitgrößte Investition in der 250-jährigen Geschichte der Brauerei, sagt Pott. Ziel war es, den kostentreibenden Transport des Jung-Bieres von der bislang noch parallel genutzten Altstadtbrauerei zur neuen Naturparkbrauerei zu beenden. Zugleich sollten durch die Zusammenlegung der beiden Standorte und mithilfe neuer Technologien die Energieeffizienz gesteigert sowie der Wasserverbrauch und die Abwassereinleitung gemindert werden.
„Dass wir uns auch in der gesamten Bauphase ganz auf unser Geschäft und die Bedürfnisse unserer Kunden konzentrieren konnten, haben wir nicht zuletzt dem Team von Köster zu verdanken. Im direkten Austausch mit den anderen Projektbeteiligten hat es dafür gesorgt, dass unser Traum von der gläsernen Brauerei Wirklichkeit wurde.“
Schon von der Straße aus haben Passanten den freien Blick auf die vier größten Sudgefäße, in denen die Klassiker von Pott‘s Brauerei gebraut werden. Fünf 350 mal 410 cm große Schaufenster wurden zum Ende der Bauarbeiten mit einem Spezialkran eingesetzt. „Ein bewegender Moment“, erinnert sich Projektleiter Honnigfort, „denn die in der Region mit Spannung erwartete Eröffnung der Gläsernen Brauerei stand unmittelbar bevor.“
Wie aus einem Guss präsentieren sich heute die Pott’s Brauerei und die Brau- und Backhaus Gastronomie in Oelde. Die Köster-Projektmannschaft half bei der pünktlichen Errichtung der „Gläsernen Brauerei“. (Bildquelle: Köster GmbH)
Dafür, dass die in mehr als zwanzig Jahren errichteten Gebäude auf dem Betriebsgelände heute wie „aus einem Guss“ wirken, sorgte die Auswahl von Wand- und Bodenbelägen sowie von Fenstern und Türen. „Ziel war es, ganz im Stil der bereits früher errichteten Gebäude und Räume den traditionell westfälischen Anstrich beizubehalten“, erklärt Jörg Pott. „Für uns ist all das, was an unserem neuen und jetzt einzigen Produktionsstandort entstanden ist, Stein gewordenes Marketing. Mit allen Sinnen sollen unsere Besucher wahrnehmen, was uns ausmacht und wofür wir stehen.“ Die Qualität des hochwertigen Ausbaus überzeugte ihn ebenso wie seinen Vater, auf dessen Ideen das gesamte Projekt seit den 1990er Jahren beruht.
„Auch für meinen Vater war es sehr entspannend, dass alles gut vorgeplant war. Er konnte sich mit diesem sicheren Gefühl ganz darauf konzentrieren, dem guten Ganzen den letzten Schliff zu geben. Am Tag der Eröffnung waren wir alle einfach nur stolz zu sehen, dass das, wovon die Familie so viele Jahrzehnte geträumt hat, nun tatsächlich Wirklichkeit geworden ist.“
Pünktlich wurde 2018 die Eröffnung von Pott´s gläserner Brauerei mit mehreren Tausend Besuchern gefeiert. Während des gesamten Bau-Prozesses hatten die Bauherren ihr Projekt mit Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken beworben und begleitet. „Die Neugier der Menschen war entsprechend groß“, schmunzelt Jörg Pott, „und die Begeisterung über die attraktive Präsentation unseres Handwerks ebenso.“
Kurz nach der Eröffnung wurde am alten Standort von Pott‘s Brauerei in der Altstadt von Oelde nach 249 Jahren der letzte Sud gebraut. „Da kam schon etwas Wehmut auf“, bekennt Jörg Pott, „aber man muss der Realität ins Auge sehen. In unseren schönen neuen Gebäuden können wir nun innovative Ideen in der Brauerei ebenso wie in der Gastronomie umsetzen. So zu bauen war wahrscheinlich die beste Form der Zukunftssicherung, für die wir uns als mittelständisches Unternehmen entscheiden konnten.“
In Pott’s Brauatelier, der Kreativabteilung der Brauerei, werden neue Bierstile entwickelt. Außerdem steht die Anlage auch Brauerei-Startups zur Verwirklichung ihrer Rezeptideen zur Verfügung. (Bildquelle: Köster GmbH)
Tatsächlich verbreitet die Entwicklung der Umsatz- und Besucherzahlen schon im ersten Jahr nach der Eröffnung großen Optimismus im Unternehmen: „Unsere Atelier-Brauerei ist auf Monate im Voraus ausgebucht und die Besucher-Zahlen bei Besichtigungen und Verkostungen könnten schon in diesem Jahr um rund 30 Prozent auf bis zu 20.000 Menschen steigen“, berichtet Jörg Pott. „Das ist der schönste Lohn für die Investitionen und Mühen und ein Beweis dafür, dass die gläserne Brauerei den Nerv der Zeit genau getroffen hat. Ich denke, wir haben ein gutes Gefühl für die Wünsche unserer Kunden. Auch im 250. Jahr nach der Gründung unseres Unternehmens.“
Auf sein Gefühl verlassen konnte sich die Unternehmerfamilie offensichtlich auch bei der Auswahl ihres Baupartners. Köster habe sich als extrem lösungsorientiertes Unternehmen mit einer überzeugenden Planungsmethodik erwiesen, das dabei half, so manche Klippen sicher zu umschiffen, zieht Jörg Pott ein positives Fazit.
„Verglichen mit den früheren Baumaßnahmen wurden wir dieses Mal von vielen neuen Vorschriften überrascht. In oft sehr kurzen Fristen mussten diverse Gutachten beigebracht und dann zusätzliche Maßnahmen zum Beispiel zur Sicherung der Gründung ergriffen werden. Köster hat trotzdem den Fertigstellungstermin gehalten und uns auf dem Weg dorthin zu jeder Zeit das gute Gefühl gegeben, dass alles seinen richtigen Gang geht.“
Finden Sie hier Ihren persönlichen Ansprechpartner für den Bereich Industrie- und Produktionshallen.
Das Newsletter-Angebot der Köster-Gruppe
Jetzt hier registrieren!