Die Kanalerneuerung unter der Markgrafenstraße ist Teil der intensiven Modernisierung und des Ausbaus der städtischen Abwasserkanäle und Pumpwerke in Oberhausen. Die ursprüngliche Ausschreibung der Baumaßnahme verlangte umfangreiche Bauvorbereitungen. Zur Kampfmittelsondierung waren Bohrarbeiten an der gesamten, rund 230 Meter langen Trasse vorgesehen. Da bis zu deren Auswertung keine Arbeiten möglich gewesen wären, hätte der Stillstand Anwohner und Pendler an der Verkehrsader zusätzlich strapaziert. In den Augen von Jörg Alders, verantwortlich für Straßen und Kanäle bei der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH (WBO), keine optimale Ausgangsituation.
„Wir haben den Änderungsvorschlag, den uns Köster abseits der ursprünglichen Ausschreibung unterbreitet hat, unterstützt, weil er die Erneuerung des Kanalisationsabschnittes insgesamt beschleunigte. Dazu konnten wir sowohl in der Bauvorbereitung als auch bei der Umsetzung Kosten sparen. Hiervon profitierte unser Auftraggeber, die Stadt Oberhausen, die unserem Änderungsangebot der Bauweise zugestimmt hat.“
Die Profile werden mit beidseitig angebrachten Kettenzügen sicher zusammengezogen. (Bildquelle: Köster GmbH)
Peter Schwarz, Bereichsleiter Köster-Kompetenz-Center Umwelttechnik Rhein-Ruhr, skizziert den Alternativvorschlag: „Anstelle des dauerhaften und komplexen Einbaus wasserdichter Stahlspundwände mit innenliegender Aussteifung in Verbindung mit Vakuumlanzen-Grundwasserabsenkung haben wir die Ausführung eines schweren Doppelgleitschienen-Verbausystems in Kombination mit einer Grundwasserhaltung mittels Schwerkraftbrunnen vorgeschlagen.“ Das Kompetenz-Center hatte nach der ersten Einschätzung der Bodenverhältnisse einen Gutachter beauftragt, der den Änderungsvorschlag prüfte. „Das Gutachten stützte die alternative Lösung, zumal sie ebenso leistungsfähig war wie der Erstansatz.“ Größter Vorteil dieses Verfahrens war, dass aufgrund des erschütterungsfreien Verbausystems die Kampfmittelsondierung entfiel, was positiven Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit hatte.
„Wir sparten durch das Vorgehen Zeit und Kosten, aber nicht an der Sicherheit.“
Gewissenhaft werden die Vorbereitungsarbeiten für den folgenden Profilanschluss vorgenommen. (Bildquelle: Köster GmbH)
Damit der Retentionskanal seine Funktion voll erfüllen kann, muss er in kurzer Zeit anfallende große Wassermengen aufnehmen können. „Wir benötigen auf diesem Abschnitt der Kanalisation viel Stauraum, darauf muss der Durchmesser der verlegten Profile ausgelegt sein“, erklärt Jörg Alders. „Die verlegten, großdimensionalen Rechteckprofile aus Stahlbeton in den Maßen 3 x 3 Meter mit Doppelgleitdichtungssystem erfüllen diesen Anspruch“, bestätigt Peter Schwarz. „Sie haben jeweils ein Gewicht von rund 25 Tonnen und wurden mithilfe eines 250 Tonnen-Mobilkrans in den bis zu 5 Meter tiefen Rohrgraben gehoben.“
Das Köster-Kompetenz Center Umwelttechnik Rhein-Ruhr griff bei dieser Baumaßnahme auf belastbare Erfahrungen mit dem Einbau vergleichbar großer Rohrprofile aus vorausgegangenen Projekten zurück. Zudem habe das Komplettangebot des Unternehmens inklusive Straßenvollausbau die Umsetzung in der Praxis vereinfacht, so Jörg Alders.
„Wichtig war uns, dass unser Baupartner sowohl Know-how für den Kanalbau als auch für die daran anschließenden Straßenbauarbeiten vorzeigen konnte. So konnten wir das gesamte Projekt schnell und sicher für unseren Kunden umsetzen.“
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