Am Standort des Heizkraftwerks Mitte von BS Energy entstehen bis Ende 2022 ein neues Biomasse-Heizkraftwerk, ein neues Gebäude mit Biomasselager und -aufbereitung, ein Schaltanlagengebäude sowie ein neues Gasturbinen-Heizkraftwerk. Mit der Kombination aus einem Biomasse-Heizkraftwerk mit dem Hauptbrennstoff Altholz und einem Gasturbinen-Heizkraftwerk wird Kohle als Energieträger abgelöst.
Dank der Expertise im Kraftwerksbau und Rohrleitungsbau erhielt die Köster GmbH 2020 den Auftrag für die Tiefbau- und Spezialtiefbauarbeiten sowie für die Erstellung der Rohbauten. „Durch unsere Projekte für das Kraftwerk Wilhelmshaven, das Steinkohle- und Biomasse-Kraftwerk Eemshaven sowie unterschiedliche Rohrleitungsbauwerke im Energiemarkt konnten wir dem Auftraggeber die notwendige Sicherheit vermitteln, die solche Baumaßnahmen in einem sensiblen Umfeld erfordern“, Christian Strasser, Geschäftsführer Tiefbau Köster GmbH.
Betonieren der Sohle des neuen Biomasse-Heizkraftwerks Ende 2020. (Bildquelle: Köster GmbH)
Im Sommer 2020 begannen die Arbeiten und sind mittlerweile trotz Einschränkungen in Folge der Corona-Situation gut vorangeschritten. Hochbau-Projektleiter Marc Andre Többen sieht einen großen Vorteil in den erprobten Projekt- und Kommunikationsprozessen der Köster-Geschäftsbereiche: „Wir regeln aktuell viele Abstimmungen in Online-Teamsitzungen. Dank der klaren Strukturen des Köster-Prozess-Systems ist für alle Beteiligten klar, was ansteht, auch wenn man sich nicht persönlich auf der Baustelle austauschen kann. Insgesamt entspannt das alle und wir haben trotz Einschränkungen ein gutes Arbeitsklima. Auch mit dem Kunden herrscht eine sehr partnerschaftliche Gesprächsatmosphäre.“
Aktuell sind die Tiefbauarbeiten und ersten Baugruben fertiggestellt und an den Hochbau übergeben worden, der mit der Betonage der Sohlen beginnen konnte.
Erstellung einer Baugrube: Arbeiten des Spezialtiefbaus (Bildquelle: Köster GmbH)
Für die Tiefbau-Gewerke der Köster GmbH galt es drei Baugruben für die geplanten Neubauten zu erstellen. Die Erdarbeiten der Gruben verantwortet dabei der Infrastrukturbau unter Projektleiter Andreas Lasseur: „Die besondere Herausforderung dieser Baustelle liegt darin, dass alle Maßnahmen innerhalb des Bestands und laufenden Betriebs geschehen müssen. Dafür stehen wir in enger Abstimmung mit dem Bauherrn.“ Insbesondere die Arbeit an den zu verlegenden Grundleitungen sowie den Kanalbaumaßnahmen erfolgt unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen innerhalb des Geländes. Neben den Erdarbeiten wird der Infrastrukturbau parallel zum Hochbau mit der Erstellung der Verkehrsanlagen beginnen.
Für die Verbauleistungen und die Baugrundverbesserung der Gruben ist das Kompetenz-Center Spezialtiefbau der Köster GmbH verantwortlich. „Wir haben bislang Spundwände zur Baugrubensicherung erstellt sowie im ersten von zwei Bauteilen eine umfangreichere Baugrundverbesserung durch Vollverdrängungsbohrpfähle (unbewehrte Betonsäulen) vorgenommen. In den Vergabeverhandlungen konnten wir den Kunden dabei von einer wichtigen Optimierung überzeugen: Statt einer angedachten Unterwasserbetonsohle haben wir eine Lösung per Vakuumwasserhaltung vorgeschlagen, die nicht nur kosteneffizienter ist, sondern auch die erforderliche Bauzeit reduziert“, resümiert Sebastian Boin, Projektleiter des Spezialtiefbaus.
Um im Umfeld der bestehenden Energieanlagen mit verlaufenden Versorgungsleitungen und altem Gebäudebestand besonders umsichtig zu agieren, begleitete das Team die Bohrarbeiten durch ein Monitoring der Bodenerschütterungen. „Mit Vollverdrängungspfählen setzen wir zwar bereits ein erschütterungsarmes Bohrverfahren ein, dennoch müssen wir aufgrund der umliegenden Gebäude absolut sichergehen, dass keine Beeinträchtigungen für den laufenden Kraftwerksbetrieb resultieren“, so Boin.
Beginnende Hochbauarbeiten nach Übergabe der schlüsselfertigen Baugrube. (Bildquelle: Köster GmbH)
Die ersten Baugruben konnte der Spezialtiefbau bereits schlüsselfertig an den Hochbau Hannover übergeben, der die Rohbauleistungen der vier Bauwerke verantwortet. Aktuell finden Betonagearbeiten der Sohlen statt. Nach Fertigstellung der Sohle wird für den Bau des Treppenturms im Biomasse-Heizkraftwerk ein besonders Verfahren vorbereitet: Der Rohbau des 47 m hohen Turms wird in einer sogenannten Gleitschalung realisiert. Ein besonders aufwändiges Verfahren, das im Unterschied zur Kletterschalung, ohne Umsetzen der Konstruktion funktioniert. Damit kann die Betonage besonders schnell fertiggestellt werden, erfordert allerdings auch einen 24-stündigen Betrieb ohne Unterbrechung. „Diese Methode ist nicht alltäglich im Einsatz. Nur ein Detail, das das gesamte Projekt für BS Energy so spannend macht. Insgesamt profitieren wir im Timing und effizienten Umsetzung sehr von den eingespielten Abläufen zwischen den Köster-Geschäftsbereichen und sind damit sehr optimistisch für den weiteren Projektverlauf“, lautet das Zwischenfazit von Projektleiter Marc Andre Többen.
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