Die Nähe der Immobilie zum Wasser, ein nur eingeschränkt tragfähiger Baugrund und die parallel stattfinden Restaurationsarbeiten an der benachbarten historischen Stadtmauer bildeten die besonderen Rahmenbedingungen rund um die bauliche Umsetzung der beiden übereinander gestapelten Gebäude-Kuben. Im Auftrag der SPE Schwanentor Projektentwicklung GmbH, ein Joint Venture der österreichischen SORAVIA Gruppe mit Sitz in Wien und der TREC Real Estate Consulting GmbH aus Düsseldorf, hat das renommierte Architektur- und Planungsbüro RKW Architektur +, Düsseldorf, den neuen achtgeschossigen Hotelkomplex entworfen. Dabei wurde das ungewöhnliche monolithische Hotelgebäude, das von der international tätigen Plateno Group betrieben wird, in die städtebauliche Komposition aus historischen Speichergebäuden und moderner Architektur integriert. Eine anspruchsvolle Symbiose von Historie und Moderne, die Köster auf technisch höchstem Niveau zu einem Bauwerk zusammengefügt hat.
„Die Errichtung von Hotels folgt einer exakt auf diesen besonderen Immobilientyp abgestimmten Dynamik. Hotels müssen zu einem tagesgenauen Termin an den Betreiber übergeben werden. Zudem ist in der Regel ein weiterer FF&E-Partner mit im Boot, der parallel im Gebäude arbeitet und alle innenarchitektonischen Aufgabenstellungen übernimmt. Die hier erforderliche sehr hohe Koordinationsleistung ist nur mit einem erfahrenen Partner wie Köster auf einem so professionellen Level möglich.“
Die Architektur des neuen 7 Days Premium Hotels greift auf historische Hafengebäude zurück und erweckt mit dem auskragenden Kubus der oberen Geschosse den Eindruck, über dem Wasser zu schweben. (Bildquelle: Köster GmbH)
Das Bauwerk wurde war ursprünglich als Bürogebäude geplant. Dabei bestand eine zentrale Herausforderung nicht nur in der Umplanung des Gebäudes. Da der anstehende Boden nicht vollständig über die im Vorfeld ermittelte Tragfähigkeit verfügte, wurden für eine ausreichende Stabilisierung des Baugrundes mittels Pfahlgründung mehr als die ursprünglich kalkulierten 20 m langen Fertigteilrammpfähle benötigt. Zudem befand sich das Köster-Team zu diesem Zeitpunkt in enger Abstimmung mit einer in der Baugrube tätigen Archäologen-Mannschaft, die den Boden intensiv auf Fragmente historischer Bausubstanz erkundet hat. Und obwohl dies zu keinerlei Verzögerung der Baumaßnahme geführt hat, erwies sich doch die Koordination der logistisch anspruchsvollen Baumaßnahme mit den parallel stattfindenden Restaurationsarbeiten an der benachbarten historischen Stadtmauer zusätzlich als herausfordernd – auf engstem Raum und mit hohem Kommunikationsaufwand.
Viele der komplexen bautechnischen Aufgabenstellungen ergaben sich aus den besonderen architektonischen Details des Gebäudes. Während das Erdgeschoss und die ersten beiden Obergeschosse des teilunterkellerten, in Stahlbetonweise errichteten Gebäudes über den gleichen Grundriss verfügen, findet im dritten, variabel geschnittenen Obergeschoss eine Teilung des Gebäudes statt. Hier wurde die Fassade grau unterlegt, so dass für die vier oberen Geschosse, die sich nach vorne verschieben, der optische Eindruck eines fünf Meter über dem Wasser schwebenden Kubus´ entsteht.
„Auf Basis höchster technischer Präzision und einer exakt auf die individuellen Rahmenbedingungen vor Ort zugeschnittenen Bauprozess-Steuerung konnten wir die sehr heterogenen Anforderungen bei der baulichen Umsetzung des Hotelgebäudes optimal adressieren. All dies auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, die kurz vor Beendigung der Baumaßnahme alle organisatorischen und baulichen Arbeitsschritte beeinflusst hat.“
„Bereits die Erstellung des komplett in Ortbetonbauweise ausgeführten Rohbaus war technisch sehr aufwändig“, so Dr. Neubauer weiter. „Die auf Fertigteilrammpfählen gelagerten Stützen und die Außenwände des Gebäudes wurden mit einem hochfesten Beton der Überwachungsklasse 3 erstellt. Zudem musste der Kubus während der Bauphase nach vorne komplett mit HEB Trägern abgestützt werden, um die Auskragungen des Gebäudes sicher umzusetzen“, erläutert der Leiter der Niederlassung Hochbau Ruhr einige konstruktive Details.
Die auskragende Gebäudekubatur und der nicht tragfähige Baugrund direkt am Wasser waren die technischen Herausforderungen des Köster-Teams. Zum Einsatz kam dafür u. a. ein hochfester Beton der Überwachungsklasse 3. (Bildquelle: Köster GmbH)
Entgegen der ursprünglichen Entwurfsplanung, in der großzügige Glasflächen und eine Pfosten-Riegel-Konstruktion vorgesehen waren, wurde die Fassade als geschlossene WDVS-Fassade ausgeführt. Die geschossübergreifenden, vertikalen Fensterbänder wurden über ein integriertes, dunkel eingefärbtes WDVS-System realisiert, für das es verschiedene Rücksprünge baulich umzusetzen galt. Hier, wie auch bei allen Arbeiten im Inneren des Gebäudes standen Genauigkeit, Qualität und Prozessoptimierung ganz oben auf der Agenda. Um die Gewerke des Innenausbaus zeitlich perfekt aufeinander abzustimmen und dabei eine qualitätsorientierte Bauausführung und ein kosteneffizientes Projektmanagement in Einklang zu bringen, kam auch beim 7 Days Premium Hotel die Köster-Taktplanung zum Einsatz. Durch die im Wochenrhythmus exakt getakteten Ausbaugewerke konnte ein Höchstmaß an Fertigungs- und Terminsicherheit gewährleistet werden.
„Die sich wiederholenden Arbeiten beim Ausbau der drei verschiedenen Hotelzimmer-Typen konnten mit unsere Köster-Taktplanung sicher beherrscht werden. Viel komplexer dagegen waren die technischen Installationen und die gesamte TGA-Planung. Denn normalerweise befinden sich in einem Hotel – anders als in Duisburg – alle Zimmer, Schächte und technischen Infrastrukturen übereinander. Bei diesem Projekt aber galt es, den zahlreichen Versprüngen im Gebäude auch von Seiten der technischen Gebäudeausrüstung zuverlässig gerecht zu werden.“
Schon bei der Durchführung eines früheren Projekts – dem Bau eines 7 Days Premium Hotels in Leipzig – konnte sich der Kunde auf ein kompetentes Köster-Team und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit verlassen. An diese Erfolgsgeschichte hat man in Duisburg nahtlos angeknüpft. Und trotz der mehr als außergewöhnlichen Rahmenbedingungen der Baumaßnahme haben sämtliche Abstimmungsprozesse – so das einhellige Resümee aller beteiligten Baupartner – außerordentlich gut funktioniert. Dass dabei viele Köche keinesfalls den Brei verderben, hat sich im Innenhafen von Duisburg sehr deutlich gezeigt. Denn obwohl mit dem Hotelbetreiber und seinem FF&E-Team von Beginn an ein zusätzlicher dritter Partner mit im Boot war, an den die Gästezimmer zügig übergeben werden mussten, haben alle Prozessabläufe reibungslos ineinandergegriffen. Leider konnte das Hotel coronabedingt, nicht wie geplant am 16. März eröffnet werden. Gleichwohl verfügt die Metropolregion Rhein-Ruhr nun aufgrund des engagierten Einsatzes aller Akteure über ein gleichermaßen charmantes wie architektonisch außergewöhnliches Gästehaus.
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