Kommunen und Arbeitgeber wünschen sich, dass mehr Wohnungen kostengünstig und nah zu innerstädtischen Arbeitsplätzen gebaut werden. Menschen aller Altersgruppen möchten in der Stadt wohnen, um ohne Auto gut leben zu können. So kommt es zu einer fortschreitenden Nachverdichtung der Städte. Die zugleich steigenden Anforderungen an den Lärmschutz allerdings sind an bestimmten Standorten nur durch aufwändige Konstruktionen zu erfüllen. „Wichtig ist, dass Schutzziele von vornherein klar definiert sind und die Schallschutzmaßnahmen zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Planungsprozess zur Sprache kommen“, betont Niederwestberg.
„Der Schutz aller Beteiligten vor Fehlern in der Ausführung von Schallschutzmaßnahmen und teuren Nachbesserungen beginnt mit den ersten Planungsschritten.“
Sofern die Köster GmbH in die Planung eingebunden ist, sensibilisieren er und seine Kollegen Auftraggeber und Architekten für bestehende Risiken und zeigen bezahlbare Lösungen auf. Dabei werde stets auf Sicherheit gesetzt, erklärt sein Kollege Langhorst.
„Unser Anspruch ist es, Ziele und Budget des Kunden miteinander in Einklang zu bringen und für eventuell kritische Punkte mit den Planern gute Lösungen zu finden.“
Die Anforderungen an den Schutz vor Außenlärm sind je nach Standort durch gesetzliche Vorschriften wie z. B. den Bebauungsplan festgelegt oder ergeben sich aus projektbezogenen Immissionsgutachten. Stets sind die nach der Grundlagenermittlung geforderten Schallschutzwerte schon bei der Planung eines Gebäudes zu berücksichtigen. So sollten aufgrund des – im Vergleich zu den weiteren Geschossen – häufig im Erdgeschoss höheren Außenlärmpegels hier die weniger schutzbedürftigen Räume angeordnet werden.
„Eine kluge Planung für einen Projektstandort mit hoher Außenlärmbelastung sorgt auch dafür, dass besonders ruhebedürftige Räume wie z. B. Schlafzimmer abgewandt von den größten Lärmquellen platziert werden.“
Häufig unterschätzt wird der Schutz gegen Außenlärm, der sich allein durch die Größe eines Raumes hinter der Straßenfassade ergibt: Je höher die Anzahl der Kubikmeter Raumluft, desto weniger belastend wirkt eindringender Schall auf Menschen. Die Bewohner kleiner Ein-Raum-Appartements an einer stark befahrenen Straße oder Bahntrasse angemessen vor Lärm zu schützen, kann deren Bau teuer machen.
Ein Baulückenschluss schafft neuen Wohnraum in lebendigen Stadtquartieren. Hier bei einem Wohn- und Geschäftsgebäude in Hamburg. Dem Schallschutz kommt in solchen Lagen häufig hohe Bedeutung zu. Bildquelle: Köster GmbH
Grundsätzlich gilt: Je höher der Flächenanteil der Öffnungselemente in den Außenwänden eines Gebäudes ist, desto schwerer wird es, den Anforderungen an den Schutz vor Außenlärm gerecht zu werden. Zwar können Schallschutzfenster und -verglasungen negative Effekte zum Teil kompensieren, aber das hat Grenzen. Laut Langhorst können Fenster oder Fenstertüren ohne besondere Anforderungen ein bewertetes Schalldämm-Maß bis 38 db erreichen. Verbundfenster können ein bewertetes Schalldämm-Maß bis 45 db abdecken. Mit Kastenfenstern können noch einmal deutlich höhere Schalldämm-Maße erreicht werden. Eine mit Mauerwerk vergleichbare Schalldämmung kann jedoch auch ein Kastenfenster kaum erreichen.
Eine neue, besonders hohe Anforderung an den baulichen Schallschutz hat erstmalig die Stadt Hamburg für neue Gebäude in der Hafencity formuliert: Hier darf selbst dann, wenn ein Fenster zur Lüftung gekippt wird, Außenlärm mit nicht mehr als 30 db „auf das Ohr des Schläfers“ treffen. Hier spricht der Fachmann vom sogenannten Innenraumpegel. Namhafte Fensterhersteller haben angesichts dieser Anforderung spezielle Elemente entwickelt, in deren Rahmenprofil eine Absorptionsfläche integriert ist. Zusätzlich wird eine Schallschutzkassette in das Profil der öffenbaren Fensterflügel eingeschoben. In der Folge „verfängt“ sich der Schall zwischen Rahmen- und Flügelprofil, erläutert Langhorst.
Die Hafencity-Fenster schützen als sogenannte Kastenfenster besonders gut vor Außenlärm. Je nach Modell können verschiedene Flügel für die Belüftung geöffnet werden. Bildquelle: Eilenburger Fenstertechnik GmbH & Co. KG
Auch die in hochdichten, energieeffizienten Gebäuden vorgeschriebenen Zwangsbelüftungen haben negative Effekte für den Schallschutz, ergänzt Niederwestberg.
„Fenster sind und bleiben schallschutztechnisch die Schwachstelle einer Außenwand. Integriert man ausgerechnet hier einen Lüftungskanal oder einfach nur einen Falzlüfter, so sind Verschlechterungen beim Schallschutz unvermeidlich.“
Lüfter mit Wärmerückgewinnung würden zwar in unterschiedlichen Schallschutzstufen angeboten, seien aber teurer als einfache Falzlüfter. Ein weiteres Problem: Mancher Bewohner empfindet die Eigengeräusche der Lüfter als störend. Der Bauherr muss also genau abwägen, für welche Variante der Zwangsbelüftung er sich entscheidet.
Die Anforderungen an den Schallschutz sind für jeden Gebäudetyp im Baurecht der Länder klar geregelt. Investoren, die bewusst über das gesetzlich geforderte Mindestmaß hinausgehen wollen, können ihren Mietern oder Käufern weitergehende Schutzziele anbieten. Aber: Tatsächlich wird erst ein Unterschied von 3 db von der Mehrzahl der Menschen wahrgenommen. Wer mehr als Standard bieten möchte, der sollte also deutlich wahrnehmbare Verbesserungen schaffen, für die mit teilweise ebenso deutlichen Mehrkosten zu kalkulieren ist.
Bereits kleine Ausführungsfehler bei der Umsetzung von Schalldämmmaßnahmen können sowohl in der Außenwand als auch bei der Erstellung von Geschossdecken, Wohnungstrennwänden und Installationsschächten irreparable Effekte für den Schallschutz haben, unterstreicht Langhorst.
„Lärm macht nicht nur krank, wenn er von außerhalb des Gebäudes kommt.“
Mitarbeiter von Köster werden deshalb dafür sensibilisiert, von der Planung bis zur Ausführung kritisch zu begutachten. Zur Erreichung eines sehr hohen Qualitätsstandards rät Köster zu Systemlösungen, die erprobt und wenig fehleranfällig sind. Um die Längsleitung von Schall z. B. zwischen Wohnungen oder Büros zu behindern, gibt es eine Reihe bewährter Baukonstruktionen.
Als Bauprofi mit jahrzehntelanger Erfahrung kann Köster für nahezu jede Bauweise und jedes Gebäude bewährte Lösungen vorschlagen. Welche Schallschutz-Maßnahmen welchen Effekt haben, wurde für standardisierte Konstruktionen von den Herstellern der Bauprodukte meist detailliert untersucht, und von akkreditierten Instituten mit Hilfe von Bauteilprüfungen bestätigt. Die von ihnen ermittelten Werte werden in den Anwendungsnachweisen der Bauprodukte offengelegt.
Von Spiel- und Sportanlagen in Innenhöfen können Lärmbelastungen ausgehen. Für Ruhe in den Wohnungen am Tage sorgen hochwertige, geschlossene Fenster. Häufig werden Schlafräume zu den nachts meist stillen Innenhöfen hin ausgelegt. Bildquelle: Köster GmbH
Abweichungen der Planung vom Standard nimmt Köster fokussiert in den Blick. Der Auftraggeber wird proaktiv auf Risiken hingewiesen sowie über mögliche Lösungen und Alternativen informiert. Wenn es für eine Konstruktion noch keine verlässlichen Erkenntnisse hinsichtlich ihres Schalldämmmaßes gibt, so sind ggf. Einzelprüfungen am 1:1-Modell unumgänglich. Solche Einzelprüfungen kosten allerdings Zeit und Geld, was Köster in der Termin- und Budgetplanung berücksichtigt.
Kunden, die sich entschließen, an einem Standort mit einem hohen Außenlärmpegel zu bauen, oder die Wohnungen mit einem sehr guten Schallschutz errichten wollen, werden sowohl von den Vertriebsingenieuren als auch – bei Bedarf – von den Spezialisten des Teams Bautechnik + Innovation umfassend beraten. So starten sie ihre Baumaßnahme zuverlässig gut informiert und mit einem Festpreis, der die getroffenen Entscheidungen zum Schallschutz berücksichtigt.
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