Termingerechter Um- und Ausbau der H-Gas-Infrastruktur

Leitungsbau für Westnetz zwischen Werdohl und Plettenberg

18. November 2021 | Werdohl

Themen: Energieinfrastruktur

Im Auftrag der Westnetz GmbH, einem der größten Verteilnetzbetreiber in Deutschland und 100-prozentige Tochter der Westenergie AG hat das Köster-Kompetenz-Center Rohrleitungsbau eine Gashochdruckleitung zwischen Plettenberg und Werdohl verlegt. Das Projekt im Rahmen der Marktraumumstellung auf H-Gas umfasste zahlreiche Herausforderungen, die aus einer Hand umgesetzt wurden.
 

Gasleitung, Werdohl

Maßnahme im Rahmen der Marktraumumstellung auf H-Gas

Mit der Durchführung und Termintreue zufrieden waren nach Abschluss der Baumaßnahmen sowohl der Auftraggeber als auch die Kommunen Werdohl und Plettenberg, erklärt Dipl.-Ing Norman Halft, Projektverantwortlicher der Westnetz: „Dank guter Planung und großer Zuverlässigkeit aller Mitwirkenden ist es gelungen, dieses Infrastrukturprojekt unfallfrei und im vorgesehenen Zeit- und Kostenrahmen abzuschließen.“

Verlegung der Gashochdruckleitung zwischen Plettenberg und Werdohl durch das Köster-Kompetenz-Center Rohrleitungsbau für die Westnetz GmbH. (Bildquelle: Köster GmbH)

Die Westnetz GmbH ist mit rund 5.800 Beschäftigten, 175.000 km Strom- und 24.000 km Gasnetz einer der größten Verteilnetzbetreiber Deutschlands und stark vernetzt in den westlichen Regionen Deutschlands. Da dort aktuell noch viele Haushalte mit L-Gas versorgt und bis 2030 vollständig auf H-Gas umgestellt werden, verantworten Projektleiter wie Dipl.-Ing. Norman Halft seit einigen Jahren zahlreiche Projekte, im Rahmen derer neue Gashochdruckleitungen an neuen Netzkopplungspunkten entstehen.

„Der neue Netzkopplungspunkt Werdohl, errichtet von Köster, zählt im Rahmen der Gasumstellung zu den größten seiner Art im Netzgebiet der Westnetz.“

Dipl.-Ing Norman Halft, Spezialservice Gas, Projektierung Leitungen, Westnetz GmbH

Die Kreuzung der Lenne mittels Einhebedüker in offener Bauweise: Er wurde von Köster auf einer Fläche nördlich der Lenne vorgefertigt, verschweißt und mit dem „System König“ mit Beton ummantelt. (Bildquelle: Köster GmbH)

Partnerschaftlicher Projekterfolg

Innerhalb von rund 13 Monaten sollten alle Arbeiten abgeschlossen sein, um das vorgelagerte H‑Gasnetz der Open Grid Europe GmbH (OGE) mit dem bestehenden Verteilnetz der Westnetz in der Region Werdohl/Plettenberg zu verbinden. Optimistisch gestartet sei Westnetz nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass man für dieses Projekt auf einen bekannten Partner habe setzen können.

„Köster gehört zu den erfolgreich auditierten Partnerfirmen der Westnetz im Rohrleitungsbau, die im Netzgebiet der Westnetz zu Hause sind.“

Dipl.-Ing Norman Halft, Spezialservice Gas, Projektierung Leitungen, Westnetz GmbH

Der Einkauf der Westnetz GmbH unterziehe gemeinsam mit den Projektleitern generell alle Anbieter, die eine G1-Zulassung des DVGW besitzen und damit die Grundvoraussetzungen für eine Zusammenarbeit erfüllen, zusätzlich einer internen Bewertung. Nach jedem Projekt werde festgehalten, wie es um die Arbeitssicherheitskultur, die Termin- und Budgettreue, aber auch um das Nachtragsverhalten und die Qualität des baubegleitenden Engineerings eines Lieferanten bestellt war. Ob ein Projekt sicher und reibungslos durchgeführt werden kann, hänge allerdings auch ganz wesentlich von den handelnden Personen ab, ist Dipl.-Ing. Norman Halft überzeugt: „Wir wissen zu schätzen, dass uns Köster erfahrene und immer sehr engagierte Bauleiter und Poliere zur Seite stellt.“

Das Projekt im Rahmen der Marktraumumstellung auf H-Gas umfasste zahlreiche Herausforderungen, die das Kompetenz-Center in 13 Monaten abwickelte. (Bildquelle: Köster GmbH)

Sicherheit durch bewährte Planungswerkzeuge

Projektleiter Carsten Laurenz, seit 12 Jahren im Köster Rohrleitungsbau, fasst die wichtigsten Eckpunkte der jüngsten Zusammenarbeit mit der Westnetz zusammen.Die neue Gasleitung zwischen Werdohl und Plettenberg verläuft durch Waldwege, eine Bundesstraße sowie land- und forstwirtschaftliche Flächen. Über weite Strecken musste sie parallel zu einer Gashochdruckleitung der Open Grid Europe verlegt werden, die natürlich keinesfalls beeinträchtigt werden durfte. Eine besondere Herausforderung: Die B 236 musste für die Bauzeit vom 15. Juli bis 15. November 2019 auf ca. 950 m Länge gesperrt werden – eine Genehmigung hierzu war nur für drei Monate zu erhalten.“

Pünktlich und erfolgreich abgeschlossen wurde das Projekt nicht zuletzt durch den Einsatz des Köster-Prozess-Systems. Dabei handelt es sich um eine IT-gestützte Prozesssteuerung, mit der Arbeiten geplant und überwacht werden. Dank der routinierten Anwendung gelang es auch bei diesem Projekt, die Nachunternehmer, die z.B. Asphalt ausbringen sollten, trotz des sehr engen Zeitfensters für die Mitarbeit zu gewinnen.

„Alle Tiefbauunternehmen in Deutschland haben angesichts der großen Infrastrukturprojekte, die aktuell gleichzeitig abgearbeitet werden, viel zu tun. Deshalb legen sie Wert darauf, keine Tage zu verschenken und gut geplant bzw. eingebunden arbeiten zu können. Partner von Köster können sich darauf verlassen, dass dieses Anliegen ernst genommen wird und sie mit festen Terminzusagen, aber auch mit hoher Planungskompetenz rechnen dürfen.“

Carsten Laurenz, Projektleiter, Kompetenz-Center Rohrleitungsbau, Köster

Eine der letzten Maßnahmen vor Fertigstellung des Projektes im Herbst 2020, war die Errichtung eines mächtigen Schieberkreuzes in Teindeln. Dieses dient der Verbindung des vorhandenen Netzknotens der Westnetz mit dem neuen H-Gas-Anschluss des vorgelagerten Transportgasnetzes. (Bildquelle: Köster GmbH)

Von Werdohl nach Plettenberg mit einem Ansprechpartner

Die Arbeiten begannen an einer von Westnetz neu errichteten Gasdruckregel- und Messstation in Werdohl. Von dort entstand auf einer Länge von ca, 1.800 Metern eine neue Leitungsanbindung. Nötig wurde auch, das vorhandene Schieberkreuz (SK) Teindeln neu zu errichten. Die Kreuzung der Lenne erfolgte mittels eines Einhebedükers in offener Bauweise. Er wurde von Köster auf einer Fläche nördlich der Lenne vorgefertigt, verschweißt und mit dem „System König“ mit Beton ummantelt. Der Düker hatte schließlich eine Länge von über 40 m und ein Gewicht von 13,5 t. Von beiden Uferseiten aus wurde die Dükerrinne in Nassbaggerung mit Hydraulikbaggern (ausgerüstet mit Bio-Schmierstoffen) ausgehoben. Durch eine Kontrollmessung vor Verfüllung der Dükerrinne wurde sichergestellt, dass der Düker in einer Verlegetiefe von mind. 1,50 m unter Gewässersohle platziert werden konnte.

Da ein Bodengutachten ergeben hatte, dass aufgrund des sehr sandigen Bodens die Gefahr eines Wiederausspülens der Dükerrinne besteht, wurde die obere Schicht der Dükerrinne durch den Einbau von „Wasserbausteinen“ ergänzt. Es gelang, das Ausheben der Rinne, das Einheben des Dükers und die Wiederverfüllung in nur drei Tagen abzuschließen. Die Querung DB-Strecke Nr. 2.800 bei km 43,56 im Bereich eines vorhandenen Bahnübergangs wurde in geschlossener Bauweise durch die Anwendung des Bohr-Pressverfahrens auf 36 m Länge durchgeführt.

Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Höchst, Vertriebsingenieur des Kompetenz-Centers Rohrleitungsbau freut sich über den erfolgreichen Abschluss des jüngsten Projekts für die Westnetz GmbH.

„Köster arbeitet seit vielen Jahren vertrauensvoll und erfolgreich mit der Westnetz GmbH zusammen. Umso mehr freut es mich, wenn das Projektteam auch hier und erneut die Stärken des Kompetenz-Centers Rohrleitungsbau unter Beweis stellen konnte.“

Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Höchst, Vertriebsingenieur, Kompetenz-Center Rohrleitungsbau, Köster

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