Aufgrund der erforderlichen Neuaufstellung des Bebauungsplanes Harburg 71 war bei Planungsbeginn 2017 bereits klar: Ein Baubeginn würde frühestens Ende 2019 möglich sein. Gewünscht war eine optimale Anbindung des geplanten Wohn- und Geschäftshauses an die öffentlichen Flächen, da 100 Prozent des Grundstücks bebaut werden sollten. Um sicherzustellen, dass an diesem städtebaulich exponierten Ort architektonische Qualität entsteht, hatte AVW im Einvernehmen mit dem Bezirksamt Hamburg-Harburg und der Behörde für Stadtentwicklung deshalb zunächst einen Realisierungswettbewerb ausgeschrieben.
Gegenstand des Wettbewerbs waren nicht nur die Entwicklung eines Wohnkomplexes für Senioren zwischen Neuer Straße und Sand, sondern auch neue Strukturen, von denen der Stadtteil profitieren sollte. So wurden eine öffentliche Toilettenanlage und Räume für den Betrieb des Wochenmarktes in den Entwurf integriert. Fünf Architekturbüros beteiligten sich und es gewann schließlich der Entwurf des Hamburger Büros Schenk + Waiblinger Architekten. Unter anderem gehörten der neunköpfigen Jury auch der Harburger Baudezernent Jörg-Heinrich Penner sowie der Oberbaudirektor Jörn Walter an.
Diese großflächige Dachterrasse steht allen Mietparteien zur Verfügung. Bildquelle: Köster GmbH
Als enorme Herausforderung erkannte Köster lange vor Baubeginn die Lage des Grundstücks: Die umgebende Bebauung und der Anspruch, die Markttätigkeit nicht zu stören, verlangten nach einer straff geplanten Logistik. Im Bauprozess würden die Abstellflächen für Container und Material immer weniger werden. Die Anlieferung von Baumaterial musste also weitgehend just-in-time erfolgen, wobei zahlreiche Beschränkungen für Gewerbeanlieferungen und Feuerwehranleiterungen in den engen Straßen bzw. auf dem Markt zu beachten waren. Gleichzeitig wurde schnell klar, dass auf dem Baufeld wegen des hohen Grundwasserspiegels zunächst Maßnahmen zur Auftriebssicherung zu ergreifen sein würden.
Das von der AVW Immobilien mit dem Hochbau beauftragte Köster Kompetenz-Center Wohnen Hamburg wurde entsprechend zunächst von den Kollegen aus dem Köster Spezialtiefbau unterstützt. Zwar wurde für den Bau von Spundwänden und die aufwändige, aber notwendige Wasserhaltung und Grundwasserabsenkung mehr Zeit benötigt als ursprünglich für die Baufeldbereitung eingeplant, es gelang Köster aber, den entstandenen Zeitverzug in der Hochbauphase zu kompensieren.
„Für uns als Auftraggeber war es sehr beruhigend zu erleben, dass bei Köster viele Spezialisten beschäftigt sind, die unvorhersehbare Herausforderungen ‚geräuschlos‘ bewältigen. Unser Ansprechpartner und Projektleiter aus dem Kompetenz-Center Wohnen Hamburg hat uns den Rücken freigehalten. Hochbau und Spezialtiefbau haben sich als starkes Tandem präsentiert.“
Köster baute in Hamburg-Harburg am Marktplatz ein Wohn- und Geschäftsgebäude mit 77 Wohneinheiten sowie drei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss. Bildquelle: Köster GmbH
„Wir sind stolz, Eigentümer einer Immobilie zu sein, die gemessen an ihrer Bauqualität auch in der HafenCity stehen könnte“, urteilt AVW-Vorstand Martens heute. Dipl.-Ing. Eike Hestermann, Bereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung des Köster Kompetenz-Center Wohnen Hamburg, teilt diese Einschätzung seines Kunden: „Die Zeiten waren schwierig, als wir mit den Arbeiten am Harburger Marktplatz begonnen haben, aber das Projektteam ließ sich davon nicht beeindrucken.“ Mit Respekt habe er das Engagement von Projekt- und Bauleitern beobachtet, die trotz aller Herausforderungen bei der Beschaffung und Logistik nie den Blick für Details und die Ausführungsqualität jedes einzelnen Gewerkes verloren hätten.
Wie erhofft, besticht der an AVW schlüsselfertig übergebene Neubau direkt am ältesten Wochenmarkt Hamburgs durch seine moderne Architektur und die harmonische Anbindung an die Umgebung. Der Rücksprung der Obergeschosse im flacheren der beiden vier- bzw. siebengeschossigen Gebäudeteile sorgt ebenso wie interessante Mauerwerkselemente für eine hochwertige Ästhetik. Der rotbraune Verblendstein erinnert deutlich an die traditionelle hanseatische Backsteinarchitektur.
Durch die bodentiefen Fensterfronten wird eine lichtdurchflutete Atmosphäre in den Räumen geschaffen, die zusätzlich durch eine offene Raumgestaltung unterstützt wird. Bildquelle: Köster GmbH
Konzipiert wurde der Neubau für drei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss und 77 Wohnungen mit 1 bis 3,5 Zimmern. Da das Gebäude allseits von Gehwegen und Straßen umgeben ist, wurden alle Fassaden mit großen Verglasungen, Balkonen und Loggien wie eine Hauptfassade gestaltet. Eine öffentlich gewidmete Freitreppe auf dem Grundstück steht dem Publikumsverkehr des Marktes zur Verfügung.
Dank bodentiefer Fenster und offener Grundrisse zeichnen sich die Wohnungen durch eine lichtdurchflutete, freundliche Atmosphäre aus. Eine große Dachterrasse steht allen Mietern zur Verfügung. Hier können sie den Ausblick auf den Harburger Marktplatz und die Umgebung genießen. 30 Prozent der Wohnungen sind barrierefrei, alle anderen barrierereduziert. Zu jeder Mieteinheit gehört ein privater Kellerraum. Durch die hochwertige Bauweise im KFW-55-Standard benötigt das Gebäude nur 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus und ist daher besonders umweltfreundlich.
In den Wohneinheiten wird durch die bodentiefen Fensterfronten und Glastüren eine helle Atmosphäre geschaffen. Bildquelle: Köster GmbH
Aktuell arbeiten Ausbaugewerke unter Leitung des Köster Kompetenz-Center Wohnen Hamburg daran, die drei Gewerbeeinheiten im Gebäude nach Mieterwunsch und im Auftrag der AVW Immobilien fertigzustellen. Der Bauherr zieht ein zufriedenes Fazit.
„Köster hat es geschafft, termintreu und in der vereinbarten hohen Ausführungsqualität zu bauen. Und das trotz aller Probleme, die Corona und die stark schwankenden Preise für Baumaterial und Handwerker 2022 und 2023 mit sich brachten. Wir sind froh, dass Köster bei diesem sehr fordernden Projekt an unserer Seite stand.“
Eine der Gewerbeeinheiten nutzt inzwischen das Pflegeunternehmen K&S als Servicebüro und Anlaufstelle für die Bewohner des Hauses. K&S betreibt auf der gegenüberliegenden Seite des Marktplatzes eine etablierte Seniorenresidenz. Das neue Servicebüro bietet den Mietern der AVW Immobilien nun Beratung und Hilfe in sozialen Angelegenheiten sowie Unterstützung bei behördlichen Fragen und Antragstellungen. „Wir sind überzeugt, dass der Stadtteil Hamburg-Harburg nachhaltig von diesem neuen Gebäude und unserem Engagement an diesem Standort profitieren wird“, erklärt Vorstand Martens. Damit habe die AVW Immobilien ein weiteres Projekt im Sinne ihrer zentralen Zielsetzung erfolgreich abgeschlossen: Nachhaltig für und in Hamburg zu wirken.
Die Wohneinheiten verfügen über Balkone, von denen die Mieter den Ausblick auf den Harburger Markplatz sowie die Umgebung genießen können. Bildquelle: Köster GmbH
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