Die Baustelle an der Ecke Feuerbachstraße/Kettenhofweg fällt sofort ins Auge: Das „wohl größte Fassadenkunstwerk Deutschlands“ des renommierten Künstlers Agostino Iacurci mit dem Titel „Grüne Oase“ ziert mit seinen floralen Motiven das Gerüst. Initiiert wurde die Kunstaktion durch den zukünftigen Mieter des Gebäudes, die Tertianum Premium Suites, eine Marke der DPF-Group. Diese wird ab 2026 auf insgesamt 10.000 m² des ehemaligen Bürogebäudes 121 neue Wohnungen vermieten. Tertianum hat sich nach eigenen Aussagen „auf Investitionen und das Management von nachhaltigen Wohnformen rund um das Thema ‚alternde Gesellschaft‘ spezialisiert.“ „Für die Klientel dieser Wohnform ist eine hohe Kompetenz in Kunst und Kultur unabdingbar. Vor diesem Hintergrund passt Agostino ideal zu uns“, erklärt Felix von Braun, Geschäftsführer der Tertianum Premium Suites den Hintergrund für die spektakuläre Gerüstgestaltung.
Die Kunstaktion als eines der größten Fassadenkunstwerke Deutschlands des renommierten Künstlers Agostino Iacurci mit dem Titel „Grüne Oase“ ziert mit seinen floralen Motiven das Gerüst in Frankfurt. Bildquelle: Habito Westend
Agostino Iacurcis farbenfrohe Pflanzen und Tiere sind aber nicht nur Blickfang und Kultur-Statement. Sie verweisen auch auf die Nachhaltigkeit des Revitalisierungsprojekts. Ulrich Huber, geschäftsführender Gesellschafter der UH Invest betont:
„Bauen im Bestand trifft den Zeitgeist und zeigt unsere Verantwortung, Projekte zu denken. Allein durch die Vermeidung von Abriss und Neubau sparen wir enorm viel CO2– und Lärmemissionen.“
Schon früh wurden Nachhaltigkeitsaspekte in die Planungen des Habito Westend einbezogen und eine Zertifizierung nach BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology) „sehr gut“ angestrebt. Das Gebäude wird in KfW 55-Standard ausgeführt, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt Strom. Die Fassadenbegrünung, der grüne Innenhof sowie begrünte Terrassen und Balkone sorgen für ein gutes Mikroklima im Herzen von Frankfurt. Das werden die Bewohnerinnen und Bewohner ebenso zu schätzen wissen, wie den Komfort, den das Habito Westend ihnen bietet. 121 Wohnungen mit 1,5 bis 4 Zimmern und Größen zwischen 23 m² und 116 m² stehen nach Abschluss des Projekts zur Auswahl. Alle Wohnungen sind barrierearm oder barrierefrei und verfügen über eine hochwertige Ausstattung. In der Tiefgarage befinden sich 103 Stellplätze, inklusive E-Ladestationen, sowie 47 Plätze für E-Bikes und Fahrräder. Ein Wellness- und Fitnessbereich sowie ein Restaurant im Erdgeschoss ergänzen das Angebot im Habito Westend. Drei weitere Gewerbeflächen sollen mit passenden Konzepten belegt werden, um das Angebotsspektrum noch zu erweitern.
In Frankfurt entstehen bis 2026 auf insgesamt 10.000 m² des ehemaligen Bürogebäudes 121 neue Mietwohnungen. Bildquelle: Habito Westend
Doch bevor die ersten Bewohner einziehen können, muss das Gebäude grundlegend umgebaut werden. Derzeit findet hinter der künstlerisch gestalteten Gerüstverkleidung noch der Rück- und Rohbau statt. „Nachdem der Bauherr das Gebäude weitgehend entkernt hat, übernehmen wir jetzt den konstruktiven Rückbau und die Erstellung eines funktionierenden, sicheren Rohbaus. Die Struktur eines Bürogebäudes unterscheidet sich deutlich von der eines Wohngebäudes. Es entstehen kleinere Einheiten, aber auch höhere Traglasten. Deshalb muss der Rohbau entsprechend angepasst werden. Dazu gehören beispielsweise neue Durchbrüche, Stützen, Fenster und Balkone“, erläutert Köster-Projektleiter Dipl.-Ing. (FH) Markus Perras die zentralen Herausforderungen. So wurden beispielsweise die Fensteröffnungen verkleinert und mit zusätzlichen Stahlträgern versehen, an denen die Balkone angebracht werden können. Auch spezielle Materialien und Verfahren kommen bei der Revitalisierung zum Einsatz: „Um eine stützenfreie Schalung der Decken mit möglichst wenig Gewicht und zugleich hoher Stabilität zu ermöglichen, haben wir Hohlraumträger verbaut“, nennt Markus Perras ein Beispiel.
Nicht nur aus der Struktur, auch aus dem Alter des Gebäudes ergeben sich zahlreiche Aufgaben für das Köster-Team. Nach der Revitalisierung gelten für das Habito Westend andere Vorgaben als im Baujahr des Bürogebäudes: „Inzwischen fällt das Gebäude unter die ‚Hochhausrichtlinie‘“, erklärt Markus Perras. „Das hat unter anderem bauliche Konsequenzen für den Brandschutz.“
Eine der größten Herausforderungen des Revitalisierungsprojekts, sind die Abweichungen der gebauten Realität von den Gebäudeplänen, auf deren Grundlage das Köster-Team die Abläufe des konstruktiven Rückbaus erarbeitet hat. „Das Gebäude steckt voller Überraschungen. Wir haben beispielsweise an einer Stelle hinter dem Putz statt einer Brandwand eine Wand mit unprofessionell zugemauerten Durchgängen gefunden.“ Solche Unwägbarkeiten kommen immer wieder vor. Das Projektteam muss die Planungen und Abläufe kontinuierlich anpassen. „Hierbei bewähren sich zwei Köster-Steuerungstools ganz besonders“, betont Markus Perras. „Aufgrund der täglichen Shopfloor-Stehungen und mit Einsatz der 6-Wochen-Vorschau im Last-Planner können wir schnell und flexibel reagieren und die Bauabläufe anpassen.“
Es sind diese Kompetenzen, mit denen Köster den Kunden seit den ersten Gesprächen überzeugen konnte.
„Wir haben den Kunden in vertrauensvollen Gesprächen davon überzeugt, dass wir ein so komplexes Projekt realisieren können. Das Komplett-Paket und die damit verbundenen Koordinierungs- und Bauleistungen können oder wollen nicht viele Generalunternehmer liefern.“
Für den Kunden steht angesichts der Komplexität des Projekts die Terminsicherheit im Fokus. Schließlich benötigen auch die zukünftigen Mieter, allen voran die Tertianum Premuim Suites, Planungssicherheit für die Vermarktung der Wohnungen und die Ausgestaltung der Gewerbeflächen. Köster-Projektleiter Markus Perras ist überzeugt, dass es nach der Fertigstellung des Rohbaus zügig voran gehen wird: „Die anschließenden Ausbauarbeiten werden von uns langfristig und präzise geplant, sodass Bauherr und Mieter die nötige Planungssicherheit haben.“ Im ersten Halbjahr 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Das Fassadenkunstwerk schmückt das Bild der Stadt Frankfurt mit seinen Farben. Bildquelle: Habito Westend
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