Noch ist der mehrgeschossige Bau mit Holzmodulen eher eine Nische in der deutschen Baulandschaft. Aber der Markt wächst. Im neuen Werk der Timpla GmbH im Gewerbegebiet von Eberswalde werden zunächst 100 Mitarbeitende 1.000 Holzmodule pro Jahr für den Bau mehrgeschossiger Gebäude in Berlin und Brandenburg herstellen. Später soll die Produktion verdoppelt werden. Die Nähe des Standorts zu Berlin sichert kurze Lieferwege in die Hauptstadt, die ein großes Potenzial für den Absatz der Holzmodule bietet. Außerdem standen in Eberswalde entsprechende Flächen zur Verfügung und die Stadt unterstützte die Ansiedlung des Werks. Und nicht zuletzt bietet sich die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) als Forschungs- und Ausbildungspartner für den Modulhersteller an. Schließlich ist das Unternehmen, das die 100 Jahre lange Erfahrung der Renggli AG im Holzbau nutzen kann, angetreten, um mit einer innovativen, digitalisierten Produktion, 3D-Holzmodule für den Bau mehrgeschossiger Gebäude herzustellen. Diese Raummodule werden dann nahezu vollausgestattet – mit Küche und Sanitärzellen und auf Wunsch auch mit Parkettboden – auf die Baustelle gebracht und dort ähnlich wie Legosteine zusammengebaut. Diese Art des Bauens sei eine mögliche Antwort auf gleich mehrere Herausforderungen der Branche, so Bundesbauministerin Klara Geywitz anlässlich des Spatenstichs: „Wie schaffen wir es, preiswert viel zu bauen und gleichzeitig das Klima zu schonen?“
Auch beim Bau der 22.400 m² großen Produktionshalle spielen präzise vorgefertigte, Bauzeit verkürzende Fertigteile eine tragende Rolle. Insgesamt 936 davon – Stützen, Binder, Balken und Wände – nutzte Köster zum Bau der Halle, die in der „klassischen“ Stahlbetonbauweise erstellt wird. Die Annexbauten werden hingegen aus Holzelementen gefertigt. Hier erstellt Köster nur die Fundamente und Treppeneinbauten, die Module wurden von timpla selbst errichtet.
„Natürlich hätten wir gern die komplette Halle mit Holz gebaut. Aber mit allen zugrundeliegenden Anforderungen aus dem Industriebau war das für uns wirtschaftlich nicht darstellbar. Wir freuen uns aber, dass wir trotz Wegfall der entsprechenden Forderung den KfW40 Erneuerbare Energien-Standard beibehalten konnten. In Summe wird diese eine Halle hunderte nachhaltige Gebäude hervorbringen."
Köster baut in Eberswalde für timpla by Renggli das wohl größte Holzmodulwerk Deutschlands. Im neuen Werk der Timpla GmbH im Gewerbegebiet von Eberswalde werden zunächst 100 Mitarbeitende 1.000 Holzmodule pro Jahr für den Bau mehrgeschossiger Gebäude in Berlin und Brandenburg herstellen. Bildquelle: timpla by Renggli
Die vorhandenen Planungen des vom Bauherrn beauftragten Generalplaners konnten optimiert werden. Dabei konnte Köster auch auf die Unterstützung von Baupartnern zählen, mit denen das Unternehmen seit langem vertrauensvoll zusammenarbeitet. Insbesondere bezüglich der baulichen Anforderungen für die Umsetzung der Technischen Gebäudeausstattung (TGA), erarbeiteten die Köster-Experten gemeinsam mit dem Planer des Fertigteil-Lieferanten, dem Produzenten der Stützen und dem Generalplaner des Bauherrn tragfähige bauliche Lösungen, wie Köster-Projektleiter Thomas Würke erklärt.
„In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Baupartnern haben wir Optimierungen gefunden. Unsere Änderungsvorschläge sind dabei nahezu alle umgesetzt worden. Durch diese Herangehensweise konnten wir die meisten Probleme schnell und im Sinne des Kunden lösen und so den enormen Baufortschritt sicherstellen."
Die partnerschaftliche, lösungsorientierte Zusammenarbeit präge das gesamte Projekt, betont Projektleiter Thomas Würke und nennt dafür weitere Beispiele aus dem Bauablauf. So habe Köster den Bauherrn bereits bei der Erschließung, Einrichtung und Koordination der Baustelle unterstützt. Auch bei der Erstellung der Hallensohle sei man in engem Austausch mit dem Bauherrn aber auch mit den Maschinenbauern vorgegangen, so Thomas Würke: „Unter der Bodenplatte, die ja ganz zum Schluss erstellt wird, verbergen sich in so einer Produktionshalle beispielsweise spezielle Fundamente für die Maschinen aber auch Schächte für die Versorgungs- und Kommunikationstechnik. Wir haben deshalb die Anforderungen unseres Kunden detailliert aufgenommen und dann umgesetzt. Außerdem haben wir unsere Bauprozesse und die Montage der Maschinen in Absprache mit den Maschinenbauern koordiniert.“
Im April 2024 wird der erweiterte Rohbau an die Timpla GmbH übergeben, die dann mit der Produktion im Sommer 2024 startet. Wenn sich der Markt entsprechend entwickelt, könnte das Unternehmen vor Ort weiter expandieren – das Vorkaufsrecht für ein Nachbargrundstück hat Timpla sich bereits gesichert. Eine weitere Zusammenarbeit mit Köster ist also durchaus möglich.
Beim Richtfest im Dezember 2023 betonte der Bauherr, wie wichtig die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Köster für das Großprojekt ist. Im April 2024 wird der erweiterte Rohbau an die Timpla GmbH übergeben, die dann mit der Produktion startet. Wenn sich der Markt entsprechend entwickelt, könnte das Unternehmen vor Ort weiter expandieren. Eine weitere Zusammenarbeit mit Köster ist also durchaus möglich. Bildquelle: Köster GmbH
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