Der neue Trakt des städtischen Stiftungsaltenheims hat vier Vollgeschosse plus Keller und verfügt über eine Bruttogrundfläche von ca. 8.500 m². Im Souterrain entstehen eine Vollproduktionsküche sowie Funktionsräume. Im Erdgeschoss befinden sich unter anderem der geschützte Bereich für Bewohner mit Demenzerkrankungen, der Verwaltungsbereich sowie ein Café und ein Multifunktionsraum für Veranstaltungen. In die Obergeschosse ziehen die Bewohnerinnen und Bewohner ein. Zudem gibt es dort auf jeder Etage eine Stationszentrale, sowie Aufenthalts-, Therapie- und Pflegeräume. Damit trotz der Ausrichtung des Gebäudes nach Norden möglichst viel Licht in die Bewohnerzimmer kommt, erhielt das Gebäude seine außergewöhnliche Gestaltung mit zwei dreieckigen, aneinandergefügten Gebäudeteilen. Neben den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner und des Pflegepersonals hatten die Planer von Johann Böhm Architekten und Ingenieure auch den Nachhaltigkeitsaspekt im Blick. Das Gebäude ist ein Klimafreundlicher Neubau (KFN) der Effizienzhausstufe 40, was dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Plus entspricht. Die Wärmeversorgung erfolgt über ein mit erneuerbaren Energieträgern betriebenes Nahwärmenetz. Zudem wird das Gebäude mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Auch das Baumaterial, ein speziell gebrannter Öko-Kalkstein, ist nachhaltig. Zur Rückhaltung von Regenwasser wird eine extensive Dachbegrünung aufgebracht. Die Außenanlagen erhalten eine entsprechende Pflasterung sowie Versickerungsflächen.
Der Neubau beherberge „eines der modernsten Wohnkonzepte aus pflegerischer Sicht“, sagte Dieter Pflaum Geschäftsführer der Paritätischen Altenhilfe Bayern anlässlich des Richtfests am 26. März 2025. Bildquelle: Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Fürth mbH
Geplant und gebaut wird das Projekt an der Stiftungsstraße in Fürth durch das Generalunternehmen Köster. „Im Rahmen eines Wettbewerbs haben wir zusammen mit unseren Planern ein Gebäudekonzept entworfen und dieses beim Stadtplanungsamt, dem Betreiber und dem Bauherrn vorgestellt“, erinnert sich Andreas Schad, Bereichsleiter Köster Hochbau Nürnberg und Mitglied der Geschäftsleitung, an den Projektstart. „Die Entscheider waren davon so überzeugt, dass wir im Anschluss eine Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet haben. Zuerst wurden die frühen Leistungsphasen der Planung beauftragt, in weiteren Stufen dann die Genehmigungsplanung und unsere Leistung als Generalunternehmer.“ Auf dieser Basis wird das von der König-Ludwig-Stiftung finanzierte Großprojekt von allen Beteiligten zügig vorangetrieben.
Bei Planung und Umsetzung des Neubaus optimiert der Einsatz von Building Information Modeling (BIM) das Tempo und die Qualität, wie Andreas Schad, erklärt:
„Das Gebäude war in digitaler Form bereits komplett erstellt, bevor die erste Baumaschine angerückt ist. Unsere Planer haben ein 3-dimensionales Gebäudemodell erstellt – sozusagen einen digitalen Gebäudezwilling. Dieses Modell ist nun unser zentraler Arbeitsraum. Er hilft bei der Kollisionsprüfung in der Planung, der Durchführung von Qualitätsprüfungen, der Speicherung von Begehungsprotokollen und bei der Dokumentation der Bauendstände. Und das Beste ist, dass jeder Bauleiter das Modell quasi in seiner Hosentasche trägt und über sein Smartphone abrufen kann."
Nach dem Abbruch des Bestandsgebäudes, startete das Köster-Team im Juni 2024 mit dem Neubau eines Gebäudetrakts des städtischen Stiftungsaltenheims in Fürth. Bildquelle: Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Fürth mbH
Nicht nur das Köster-Team hat Zugriff auf das Modell, auch die Architekten und die Haustechnikplaner sind in den Informationsaustausch via BIM-Modell eingebunden. Der Einsatz von BIM beschleunigt viele Vorgänge auf der Baustelle, wie Köster-Projektleiter Dirk Riffer erklärt: „Vor allem werden die umfassenden Dokumentationsaufgaben vor Ort erleichtert.“
Da beim Bau des Seniorenheims die Terminsicherheit eine zentrale Rolle spielt, nutzt das Köster-Team weitere Optionen, um den Baufortschritt zu beschleunigen. Dazu gehört die präzise Steuerung der Bauabläufe durch Steuerungstools wie Taktplanung, Last Planner und Shopfloor-Management. Zudem verkürzt der hohe Vorfertigungsgrad, also der Einsatz von Fertigkomponenten in der Konstruktion, der technischen Gebäudeausstattung (TGA) und vor allem im Bereich der Sanitäranlagen, die Bauzeit um mehrere Wochen, wie Dirk Riffer erklärt: „Wir haben in den Bewohnerzimmern vorgefertigte Nasszellen verbaut. Diese werden bereits komplett gefliest und ausgestattet mit allen Sanitärinstallationen hier angeliefert und eingebaut. Weithin sind alle TGA-Steigstränge bereits vorkonfektioniert und können so im Zuge des Rohbaus mit eingebaut werden.“
Anlässlich des schnellen Baufortschritts zeigte sich der Geschäftsführer der WBG Fürth, Rolf Perlhofer überzeugt von der Leistung des Köster-Teams: „Vieles läuft parallel. Wir können also weiterhin am Termin für die Fertigstellung im März 2026 festhalten“, so der zufriedene Bauherr. Auch Dieter Pflaum Geschäftsführer der Paritätischen Altenhilfe Bayern, die das Gebäude für die kommenden 25 Jahre angemietet hat, blickt positiv in die Zukunft. Der Neubau beherberge „eines der modernsten Wohnkonzepte aus pflegerischer Sicht“, sagte er anlässlich des Richtfests. Die Paritätische Altenhilfe war als Betreiber der Einrichtung früh in die Planungen eingebunden, damit die entsprechenden baulichen Voraussetzungen für das Pflege- und Wohnkonzept geschaffen werden können. Dazu gehören unter anderem die auf die pflegerischen Abläufe abgestimmten Wegführungen aber auch die Anpassungen an die besonderen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner. „Gerade im geschützten Bereich setzen wir einige bauliche Besonderheiten um. So dienen Farbkonzepte und Wegführungen zur besseren Orientierung der Bewohner. Die Begrenzung des Außenbereichs sowie die Installation einer sogenannten ‚Weglauf-Sicherung‘ werden zum Schutz der dementen Senioren umgesetzt“, nennt Dirk Riffer einige Beispiele.
Schon im Juni 2026 werden die Bewohner aus dem benachbarten Trakt in den Neubau umziehen. „Derzeit genießen sie noch den Blick auf das abwechslungsreiche Treiben auf der Baustelle“, berichtet Dirk Riffer. „Es hat sich noch niemand von ihnen über den Lärm oder den Staub beklagt. Ganz im Gegenteil – alle freuen sich über den Neubau und auf den Umzug dorthin.“
v.l.n.r.: Andreas Schad Bereichsleiter, Mitglied der Geschäftsleitung Hochbau Nürnberg Köster GmbH, Rolf Perlhofer, Geschäftsführer der WBG der Stadt Fürth und Vorstand der König Ludwig Stiftung, Dr. Thomas Jung, Oberbürgermeister der Stadt Fürth, Dieter Pflaum, Geschäftsführer der Paritätischen Altenhilfe in Bayern. Bildquelle: Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Fürth mbH
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