Die Zahlen der größten schlüsselfertigen Baugrube Ratingens an der Balcke-Dürr-Allee sprechen für sich: Acht Monate Bauzeit, rund 169.000 Tonnen Aushubmaterial, davon 13.300 Tonnen kontaminiertes Material, 2.900 Bohrmeter überschnitte Bohrpfahlwand, 2.000 qm Berliner Verbau, 2.800 m GEWI-Mikropfahlgründung und 8.500 qm Sauberkeitsschicht sind nur einige Kennziffern. Gleichzeitig spiegeln diese Zahlen die außerordentliche Leistung wider, die die beiden Kompetenz-Center Spezialtiefbau und Umwelttechnik Rhein-Ruhr partnerschaftlich und lösungsorientiert zur vollsten Zufriedenheit der auftraggebenden Pro Investa Projektentwicklung GmbH termingerecht erbracht haben. Einen besonderen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hatten der intensive Kontakt und die direkte Kommunikation zwischen der Geschäftsführung des Kunden und dem Bereichsleiter des Köster Kompetenz-Centers Spezialtiefbau, Thomas Hahn. Auf diesem Wege konnten zeitnah gemeinsam konstruktive Lösungen für die unerwarteten Bauablaufstörungen gefunden werden. Hierzu gehörte neben dem Antreffen von hoch kontaminiertem Boden in einem Teilbereich der Baugrube auch der historische Fund einer 28 Millionen alten Seekuh.
„Die Zusammenarbeit mit Köster war höchst konstruktiv und erfolgreich, trotz der Kontaminationen im Baugrund, die unerwartet vor Ort angetroffen wurden. Die dadurch bedingten Bauverzögerungen konnten aufgrund des besonderen technischen und organisatorischen Know-hows von Köster auf ein Minimum reduziert werden: Köster hat diese Herausforderung souverän und schnell gemeistert und ich bin mit dem Ergebnis der schlüsselfertigen Baugrube sehr zufrieden. Rückblickend würde ich sagen, wir haben sehr gut zusammengearbeitet.“
Die Bohrschablone der überschnittenen Pfahlwand: Die Grenze zum öffentlichen Raum wurde durch eine Bohrpfahlwand mit teils bis zu 24 m langen Borpfählen gesichert. Zur Zeitersparnis wurde ein Doppelbohrkopfverfahren eingesetzt. (Bildquelle: Köster GmbH)
Bei den Aushubarbeiten der rund 12 m tiefen Baugrube erlebten die Mitarbeiter von Köster gleich mehrere Überraschungen: So stießen sie inmitten der Baugrube auf die Überreste einer 28 Millionen alten Seekuh, bei deren Bergung das Köster-Team die Paläontologen des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen tatkräftig unterstützten. Weit weniger erfreulich war das Antreffen von übelriechendem Erdreich, welches sich relativ schnell als eine lokal begrenzte Bodenkontamination herausstellte. Diese war bei der Erstellung des Bodengutachtens nicht erfasst worden, was der Größe des Baufeldes von 120 m x 80 m geschuldet war. Auf diese unerwartete Problemlage hat man bei Köster zügig mit der Organisation eines professionellen Stoffstrommanagements reagiert.
„Die Kollegen des Kompetenz-Centers Umwelttechnik haben die Aushubarbeiten an der Stelle sofort gestoppt und der Kunde wurde umgehend von uns über die Verunreinigung des Bodens informiert. Sodann wurden Proben genommen und die zuständigen Behörden informiert, um eine fachgerechte Entsorgung auf einer passenden Deponie sicherzustellen. Dieser veränderten Situation Rechnung tragend, haben wir in der Folge die Aushubarbeiten zügig umgestellt und an anderer Stelle auf dem Baufeld fortgeführt.“
Betonagearbeiten an der Bohrpfahlwand. (Bildquelle: Köster GmbH)
Ein sofort errichteter Zaun sicherte den betroffenen Bereich, der fortan nur durch die eingerichtete Schwarz-Weiß-Anlage betreten werden durfte. So konnte der verunreinigte Boden fachgerecht ausgehoben und abtransportiert werden. Die flexible, zügige und erfolgreiche Bewältigung dieser unerwarteten ökologischen Problemlage war auch das Resultat der bei Köster unternehmerisch gebündelten Lösungskompetenz. So erfolgte die partnerschaftliche Kooperation zwischen den beiden Kompetenz-Centern Spezialtiefbau und Umwelttechnik stets auf dem „kurzen Dienstweg“, sodass größere Bauzeitverzögerungen verhindert werden konnten.
Ratingens größte schlüsselfertige Baugrube mit dreilagig rückverankerter, überschnittener Bohrpfahlwand, zweilagig rückverankertem Berliner Verbau, GEWI-Mikropfahlgründung und Sauberkeitsschicht. (Bildquelle: Köster GmbH)
Jede schlüsselfertige Baugrube hat ihre eigenen technischen Herausforderungen. So auch in Ratingen. „Da eine der Baugrubenseiten unmittelbar an öffentlichen Raum grenzte, wurden hier rückbaubare Anker bei der überschnittenen Bohrpfahlwand gefordert“, erklärt Heynen die besondere Ausgangslage. „Diese haben wir mit den QuickEX®-Ankern bei allen drei Lagen der Rückverankerung umgesetzt“, so Heynen weiter. Eher ungewöhnlich, aber sehr effizient war der Einsatz des Doppelbohrkopfverfahrens zur Herstellung überschnittenen Bohrpfahlwand mit teilweise bis zu 24 Meter tiefen Bohrpfählen. Diese Bauweise hat gegenüber dem sonst häufig zum Einsatz kommenden Kellybohrverfahren den großen Vorteil, dass eine Endlosschnecke rechtsdrehend in einem Schutzrohr das Bodenmaterial aus dem Bohrloch fördert, während gleichzeitig das Schutzrohr sich linksdrehend in den Boden bohrt. „So hatten wir bei der Herstellung der Bohrpfahlwand eine enorme Zeitersparnis.“, erläutert Heynen das von Köster zur Bauzeitverkürzung eingesetzte Verfahren.
Zusammen mit den GEWI-Mikropfahlgründungen, dem Berliner Verbau und der abschließenden Sauberkeitsschicht konnte die Baugrube termingerecht und mängelfrei schlüsselfertig und zur Zufriedenheit des Kunden übergeben werden.
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