Der Neubau der Prosektur auf dem zukünftigen Lerncampus der Uniklinik Köln schafft mit seiner modernen Lüftungstechnik in Verbindung mit Kühldeckensystemen die Voraussetzung für einen ganzjährigen Präparierbetrieb in Forschung und Lehre.
„Der Neubau der Prosektur ist der erste Bauabschnitt des geplanten neuen Lerncampus. Er wird eine überaltete Bausubstanz ersetzen, die insbesondere den Anforderungen an einen modernen Brandschutz und der Einhaltung von Grenzwerten nicht mehr entsprach. Unter anderem entstehen zwei Präparationssäle mit je 15 Präparationstischen und drei Einzelarbeitsräume zum ganzjährigen Präparationsbetrieb sowie ein Histologiesaal mit 150 Mikroskopierplätzen.“
Die Köster GmbH führte den Auftrag für die schlüsselfertige Baugrubenerstellung inklusive aller Erd- und Verbauarbeiten beim Neubau der Prosektur der Uniklinik Köln aus. Foto: Köster GmbH
Bevor die Fundamentplatte gegossen werden konnte, hatte Köster für den Rückbau der alten Gebäude und die Baufeldräumung vom Altbestand sowie die Erstellung der nötigen Baugrube gesorgt. Ca. 25.000 m3 Bodenaushub waren dabei zu bewältigen – das entsprach einer Menge von rund 45.000 t Erdreich, die es abzutransportieren galt.
Schon in einer frühen Phase hatte Köster mit der für die Generalplanung und das Projektmanagement verantwortlichen medfacilities GmbH, Köln, die Baugrubenausführung unter Berücksichtigung von technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten optimiert. So wurden anstelle der ursprünglich geplanten teilweise überschnittenen Bohrpfahlwand eine zweifach rückverankerte Trägerbohlwand – auch Berliner Verbau genannt – zur Sicherung der bis zu 11 Meter tiefen Baugrube eingebaut. Hierbei kamen zwei unterschiedliche Trägerkonzepte zum Einsatz.
„Das waren zum einen Doppel-U-Träger, die in der Mitte verankert werden können. Alternativ wurden an der zur Straße gelegenen Seite der Baugrube Breitflanschträger vom Typ HEA mit einer oben angebrachten Gurtung eingebracht, um die dort auftretenden höheren Lasten auffangen zu können.“
Nach dem Absenken der Stahlprofile und während des sukzessiven Aushebens der Baugrube wurden Kanthölzer zwischen die freigelegten Flansche der Stahlträger eingebracht. In Abhängig von den Baugrundkennwerten und unter Berücksichtigung der Verkehrs- und Bauwerkslasten wurde dann in einer Baugrubentiefe von 2 bis 3 Metern die erste Rückverankerung der Trägerbohlwand mittels Verpressankern hergestellt.
„Die Änderung des Verbausystems war nicht die einzige Verbesserung, die wir gemeinsam mit Köster erarbeitet haben. Durch einige logistische Optimierungen wurde mehr Lagerfläche für den Verbau sowie zusätzliche Aufstellfläche für Betonpumpen und Schwerlastkräne geschaffen. Zudem konnten wir mit einer Pauschalierung für die Entsorgung der Böden die Budgetsicherheit erhöhen.“
Setzen der Rückverankerung der Trägerbohlwand. Foto: Köster GmbH
Nach Aussage der am Projektteam beteiligten Personen handelt es sich hierbei um eine durchaus übliche Dynamik, die sich in den regelmäßigen Gesprächen während des Bauverlaufs ergibt. Sofern – auch darüber herrscht Einigkeit innerhalb des Teams – alle mit Blick auf einen zielorientierten Ablauf gemeinsam an einem Strang ziehen und dabei jeder seine Stärken einbringt. In diesem Sinne hat sich die kooperative Zusammenarbeit zwischen Köster und den Bauherrnvertretern auch bei plötzlich auftretenden Problemstellungen und Abweichungen im geplanten Bauablauf bewährt. Unter anderem bei der Findung und Umsetzung von Sonder- und Änderungswünschen, aber auch bei anderen Herausforderungen und externen Einflüssen. Diese traten zum Beispiel in Form von Bombenverdachtspunkten und Räumungsverboten auf und führten zu massiven bauzeitlichen Verschiebungen. So verhinderte ein Bombenverdacht die Weiterarbeit am Projekt im November 2020. Aufgrund der Auflagen des Corona-Krisenstabes der Stadt Köln durfte das Uniklinikgelände bis Mai 2021 nicht für eine mögliche Entschärfung evakuiert werden – eine Vorsichtsmaßnahme, die zur Unterbindung einer Ausbreitung der Pandemie getroffen wurde.
Herausforderungen wie diese konnten aufgrund der guten Zusammenarbeit bisher alle gemeistert werden. Im Februar 2023 wird Köster die letzten Baugrubensicherungen planmäßig entfernen können.
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