Am Ufer des Gera-Flutgrabens in Erfurt baute Köster zwei markante Wohntürme und eine siebengeschossige Stadtvilla mit zusammen 147 Wohnungen. Beide Türme erhielten in Teilbereichen eine innovative Vorhangfassade mit Pflanzkissen für immergrüne Pflanzen und deckende Stauden. „Leitungen für die Tröpfchenbewässerung, Raum für deren internetbasierte Steuerung, Rinnen für die Entwässerung, Wartungszugänge für Gärtner und Maßnahmen für deren Schutz am Arbeitsplatz – all das gilt es zu planen, bevor man eine solche Fassade baut“, erklärt Dipl.-Ing. (TH) Carsten Kühnemund, Bereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung Hochbau Erfurt. Im WIR-QUARTIER gelang nicht nur die Planung, sondern auch die Umsetzung der innovativen Fassadenkonstruktion. Über alle Geschosse hinweg kann sich dort nun eine vielfältige Flora entwickeln.
Da der Gesetzgeber hohe Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz in Hochhäusern stellt, wurden für die Fassaden im WIR-QUARTIER Brandüberschlagswände vorgesehen. Für die Gärtner, die sich um die Fassadenbegrünung kümmern, wurden in diese Überschlagswände Türen eingebaut. Darüber hinaus wurden alle Zugänge zu den Pflanzbereichen absturzsicher ausgeführt. Schließlich arbeiten die Grünpfleger im WIR-Quartier in Höhen von bis zu 50 Metern. Dort muss natürlich ein Maximum an Arbeitssicherheit gewährleistet sein.
Auch die Flachdächer der drei Wohngebäude im WIR-QUARTIER wurden begrünt. „Eine Maßnahme, für die sich immer mehr Bauherren entscheiden“, berichtet Köster-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Raik Szelenko. Kombinationen von Gründächern mit aufgeständerten Photovoltaikanlagen seien auf dem Vormarsch. Sinn mache diese Kombination auf jeden Fall, so Szelenko, denn die Begrünung senke die Temperaturen auf dem Dach an heißen Sommertagen und verlängere so die Lebensdauer der PV-Module.
Sowohl durch die Auswahl der Baustoffe, als auch durch die Nutzung der Gebäudehülle für Energiegewinnung und Anpflanzungen können Neubauten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Energiebilanz von Kommunen und Städten leisten. Das wissen auch die Genehmigungsbehörden und bevorzugen deshalb Projektentwürfe, in denen nachhaltiges Bauen nicht nur durch minimale, sondern durch vielfältige und progressive Maßnahmen realisiert wird.
Szelenko ist überzeugt, dass mutige Investoren auch durch eine stärkere Nachfrage belohnt werden. Er rechnet mit einem wachsenden Interesse an Wohnraum in „grünen“ Immobilien. Was in Erfurt entstanden sei, habe Modellcharakter, denn schließlich: „So ist Bauen gut fürs Klima, gut für die Menschen und gut für den Schutz von Insekten und Vögeln in der Stadt.“ Köster berät Investoren und Bauherren zu allen Fragen des nachhaltigen Bauens.
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